… auch das gibt es! Österreichs Spitalsärzte bestätigen in einer großen österreichweiten Umfrage erstmals positive Trends und in etlichen Aspekten auch eine höhere Zufriedenheit. Nach Jahrzehnten des Pessimismus und unzähligen Umfragen, deren Ergebnisse immer schlechter wurden oder sich im allerbesten Fall in den Stellen hinter dem Komma unterschieden, war es wirklich eine Überraschung. Die aktuelle Umfrage unter Österreichs Spitalsärzten zeigt zum einen, dass das AZG greift. Die durchschnittliche Arbeitszeit ist signifikant gesunken. Parallel dazu ist auch in etlichen Bereichen die Zufriedenheit der Ärzte gestiegen. Die Gehälter wurden ja in allen Bundesländern – mehr oder weniger stark – nachjustiert: Wesentlich mehr Ärzte als noch vor 3 Jahren sind daher auch mit ihrem Einkommen zufrieden.
Wodurch belastet?
Noch keine Verbesserung und Entspannung zeigt sich jedoch bei jenen Aspekten, die mit der internen Organisation der Abläufe zu tun haben. Personalknappheit und vor allem die Dokumentationstätigkeiten werden unvermindert als belastend empfunden. So geben nach wie vor 81% (!) an, durch Administration (sehr) belastet zu sein. Gerade 58% (!) ihrer Zeit können Ärzte in ihrer eigentlichen Tätigkeit – nämlich mit dem Patienten – verbringen.
Interessant ist auch, dass die Delegation von Tätigkeiten an die Pflege im Rahmen des mitverantwortlichen Tätigkeitsbereiches (Stichwort Blutabnahme) offenbar vielfach nur am Papier erfolgt ist, aber noch lange nicht überall umgesetzt ist.
Auch hier ist also Raum nach oben …
In den nächsten Ausgaben von klinik wollen wir uns verstärkt mit dem Arbeitsplatz „Spital“ befassen: mit den Belastungen, Reibungsflächen und Schnittstellen, vor allem aber mit den Optimierungspotenzialen und all jenen Faktoren, die zur Wertschätzung des ärztlichen Berufes beitragen.
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