Gerade am Beginn der Erkrankung, wenn der Husten noch sehr trocken ist, verschafft die Einnahme von Antitussiva eine Linderung. Bei der Abgabe sollte jedoch der Hinweis nicht fehlen, dass diese nicht länger als drei Tage eingenommen werden sollten. Sobald sich der Husten löst, wird das Antitussivum abgesetzt bzw. bei starkem Hustenreiz nur noch in der Nacht eingenommen (eine Stunde vor dem Schlafengehen), damit eine ungestörte Nachtruhe gewährleitet ist. Tagsüber wird die Therapie mit einem Sekretolytikum und/oder Expektorans ergänzt, damit sich der zähe Schleim löst und abgehustet werden kann. Bei einer ganztägigen Kombination Antitussivum-Sekretolytikum besteht aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes die Gefahr eines Sekretstaus.
Auch das Lutschen von „Hustenzuckerln“ (Salzpastillen, Spitzwegerich, Salbei, Isländisches Moos und andere) hilft, den Hustenreiz zu mildern.
Nach einigen Tagen geht der trockene Reizhusten in einen produktiven Erkältungshusten über. Expektoranzien sollen den zähen Schleim verflüssigen und das Abhusten erleichtern. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die Wirkung und unterstützt diesen Vorgang. Acetylcystein (ACC) verringert die Viskosität des Bronchialschleims durch Spaltung von Disulfidbrücken im Proteinanteil der Schleimmoleküle. ACC und Antibiotika sollten getrennt und zeitverschoben (mindestens zwei Stunden) eingenommen werden, da sich mit bestimmten Antibiotika physikalisch-chemische Unverträglichkeiten ergeben und diese inaktiviert werden können. Ambroxol wird als Sekretolytikum und Sekretomotorikum eingesetzt. Es vermindert die Viskosität des Sekrets und fördert die Tätigkeit des Flimmerepithels.
Extrakte aus Thymian und Eibisch lindern den Hustenreiz und fördern das Abhusten von zähem Schleim.
Myrtol, ein Mischdestillat aus rektifiziertem Eukalyptusöl, Süßorangenöl, Myrtenöl und Zitronenöl, wirkt schleimlösend und antientzündlich. Auch das Abschwellen der Schleimhaut wird begünstigt. Myrtol löst den Schleim in den Nasennebenhöhlen und Bronchien, wirkt krampflösend in den Bronchien und fördert das Abhusten.
Unkomplizierter Husten im Rahmen eines grippalen Infektes ist auch eine gute Indikation für Kräutertees mit expektorierend wirkenden Arzneidrogen. Die Tees werden warm (nicht heiß!), schluckweise, bei Bedarf getrunken.
Hustenstiller werden häufig auch als „Hustenblocker“ bezeichnet. Die Patienten haben dann Angst, dass das notwendige Abhusten von zähem Schleim verhindert wird. Hustenstiller blockieren den Hustenreiz nicht vollständig, weil das notwendige Abhusten bei bestimmungsgemäßer Dosierung möglich bleibt. Generell ist der trockene Reizhusten für den Körper schädlich, da er keine Reinigungsfunktion hat. Ein geeigneter Hustenstiller kann den Reizhusten dämpfen, ohne ein ebenfalls nötiges Abhusten zu verhindern.
Wichtig ist auch, den Kunden im Beratungsgespräch auf den Unterschied zwischen „hustenstillender“ und „hustenreizlindernder“ Wirkung hinzuweisen. Einige Wirkstoffe (zum Beispiel Isländisch Moos, Thymian et cetera) lindern den Hustenreiz, das heißt, die Hustenfrequenz wird vermindert, während die hustenstillenden Wirkstoffe den Hustenreiz zum Großteil unterdrücken.