Mag. Ute Van Goethem übernahm mit Juni 2018 die Position des Country Head bei Mundipharma Österreich. Die erfahrene Managerin begann 2003 nach abgeschlossenem Wirtschaftsstudium in Innsbruck ihre erfolgreiche Pharmakarriere bei Eli Lilly im Außendienst. Es folgten Tätigkeiten in unterschiedlichen Funktionen bis hin zum BU Head Oncology.
Seit 2013 arbeitet Van Goethem für Mundipharma und zeichnete vor ihrer Tätigkeit als Country Head für die Bereiche Marketing & Sales für Österreich und CEE verantwortlich. In ihrer Funktion als Country Head Österreich leitet Van Goethem das gesamte heimische Business des Unternehmens, das seinen Schwerpunkt auf die Geschäftsbereiche der Opioid-Substitutionstherapie sowie der Schmerztherapie gelegt hat. Ein weiterer Fokus ihrer Aufgaben liegt in der Ausweitung der Geschäftsbereiche durch Partnerschaften und Business-Development-Projekte. Als Teil des Leadership-Teams CEE & EM übernimmt sie auch weiterhin internationale Agenden.
„Mundipharma ist ein familiengeführtes Unternehmen. Die Unternehmenskultur ist einerseits von einer sehr langfristigen Planung, andererseits aber auch von Flexibilität und kurzen Entscheidungswegen geprägt. Dies ist gerade in den Länderorganisationen sehr hilfreich. Gleichzeitig wird auch eine hohe unternehmerische Eigenverantwortung von den Länderorganisationen erwartet. Als Unternehmenswerte hat Mundipharma Mut und Flexibilität sowie Professionalität, Respekt und Vertrauen definiert, die unser Handeln bestimmen“, fasst Van Goethem die Unternehmensphilosophie von Mundipharma zusammen.
„Mundipharma kommt historisch gesehen aus dem Bereich der Schmerztherapie. Hier liegt auch unsere Kernkompetenz, auf die wir sehr stolz sind“, betont Van Goethem. So gelang Mundipharma beispielsweise mit der Einführung des ersten starken Opioids mit Retard-Galenik im Jahr 1985 eine große Veränderung der Schmerztherapie; seither hat das Unternehmen zahlreiche weitere Innovationen auf den Markt gebracht – eine Entwicklung, die auch in Zukunft fortgesetzt werden soll.
Neben der Schmerztherapie sind in den letzten Jahren weitere Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte hinzugekommen: von der Onkologie über Suchterkrankungen bis hin zu Atemwegserkrankungen. Van Goethem über die großen Erfolge der letzen Jahre: „Wir haben es geschafft, unser Portfolio einerseits durch eigene Entwicklungen, andererseits aber auch sehr stark durch Bestrebungen im Bereich Business Development – auf lokaler wie auch auf regionaler, vor allem europäischer Ebene – zu diversifizieren. So haben wir beispielsweise ein Produkt im Bereich der Atemwegserkrankungen auf den Markt gebracht. Darüber hinaus haben wir unser OTC-Portfolio strategisch neu positioniert und einen Relaunch von langjährigen, aber sehr gut etablierten Produkten umgesetzt, was ebenfalls einen sehr großen Meilenstein in der Geschichte von Mundipharma darstellt. Zudem haben wir kürzlich mit der Einführung von Nyxoid unsere Produktpalette im Bereich der Suchterkrankungen erweitert. Nyxoid ist für die sofortige Anwendung als Notfalltherapie bei bekannter oder vermuteter Opioid-Überdosierung zugelassen und ist somit ein potenziell lebensrettendes Produkt“, erläutert Van Goethem.
Im September 2018 wurde ein weiteres neues Produkt aus dem Hause Mundipharma gelauncht. „Neben Nyxoid sind wir auch sehr stolz darauf, ein neues Produkt im Bereich der Schmerztherapie vorstellen zu können. Das Medikament, bei dem es sich um kein Opiat handelt, trägt den Handelsnamen Penthrop und ist zur notfallmäßigen Linderung von mäßigen bis starken Schmerzen bei Patienten mit Trauma zugelassen“, so Van Goethem.
Die Gesamtversorgung in der Schmerztherapie sei in Österreich – auch im Europavergleich – an sich gut, sagt Van Goethem und unterstreicht: „Wir sollten uns jedoch mit der allgemeinen Diskussion über Opiate nicht zu sehr vom eigentlichen Thema ablenken lassen, nämlich dass die Schmerzversorgung der Patienten auf hohem Niveau gesichert wird.“
Die immer wiederkehrende Kostendiskussion zwischen Pharmaindustrie und Hauptverband sieht Van Goethem nicht als österreichisches Phänomen – dies sei auch in anderen Ländern so und ein natürlicher Vorgang zwischen „Zahlern und Anbietern“. Einen anderen Aspekt würde die Managerin hingegen gerne verändern: „In Österreich hat sich in den letzten Jahren eine Entwicklung ergeben, die es immer schwieriger macht, innovative Lösungen rasch zu implementieren. Ich hoffe, dass es gelingt, diesen Trend umzukehren. Nur dann wird auch der Standort in einem kleinen Land im Herzen Europas langfristig attraktiv bleiben können.“
Hinsichtlich der Herausforderungen, die aktuell auf Mundipharma und andere Pharmaunternehmen zukommen, erklärt Van Goethem: „Wir erleben derzeit ganz große Reformvorhaben im Gesundheitssystem. Unmittelbar habe ich den Eindruck, dass das System dadurch sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Wenn es durch die Reform gelingt, mehr Effizienz und Innovationskraft zu ermöglichen, werden aber alle davon profitieren. Ich hoffe, dass trotz der Umstellungen im Gesundheitssystem genug Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der vielen Menschen, die darauf angewiesen sind, bleibt.“
Für die Zukunft wünscht sich Van Goethem, dass es langfristig gesehen gelingt, die seit vielen Jahren diskutierte Strukturreform umzusetzen. „Wobei es mir weniger um Kompetenz- und Machtverschiebungen im System geht, sondern darum, dass in Zukunft der volle Mehrwert medizinischer Entwicklungen bei den Patienten ankommt“, betont Van Goethem.
Das Unternehmen Mundipharma selbst hat für die kommenden Jahre einiges vor: „Mundipharma wird sich weiterhin mit der Entwicklung eigener, innovativer Medikamente beschäftigen, ist aber auch offen für Partnerschaften und setzt einen großen Schwerpunkt im Bereich von lokalem und regionalem Business Development“, gibt Van Goethem Einblick. Das Unternehmensziel ist dabei klar definiert: „Zu unseren Firmenwerten zählen, wie bereits erwähnt, unter anderem Mut und Flexibilität. In diesem Sinne ist es unser Ziel, bestehende Geschäftsfelder weiter auszubauen, aber auch neue Bereiche für uns zu erschließen. So ist Mundipharma beispielsweise in vielen europäischen Ländern bereits sehr erfolgreich im Bereich Biosimilars tätig. Dies soll auch dazu beitragen, Innovationen zu einem leistbaren Preis für das Gesundheitssystem zur Verfügung stellen zu können“, fasst Van Goethem die Zukunftspläne von Mundipharma abschließend zusammen.