Husain M et al., NEJM 2019; DOI: 10.1056/NEJMoa1901118
Die Studie PIONEER-6 evaluierte den oral verfügbaren GLP-1-Rezeptoragonisten Semaglutid vs. Placebo bei 3.183 Patienten mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulärem Risiko. 85 % der Patienten waren ≥ 50 Jahre und hatten bereits eine manifeste CVD oder CKD. Nach einem medianen Follow-up von 15,9 Monaten erzielte orales Semaglutid im primären kombinierten Endpunkt (CV Tod, nichttödlicher Myokardinfarkt, nichttödlicher Schlaganfall) gegenüber Placebo eine Risikoreduktion von 21 % (HR 0,79, p < 0,001 für Nichtunterlegenheit). Kardiovaskuläre und Gesamtmortalitätsraten lagen bei 0,9 % (vs. 1,9 %; HR 0,49) bzw. 1,4 % (vs. 2,8; HR 0,51).
Bedeutung für die Praxis: Mit SUSTAIN-6 und PIONEER-6 liegen zwei vielversprechende Nicht-Unterlegenheitsstudien zu subkutanem bzw. oralem Semaglutid vor, wobei die geringen Teilnehmerzahlen und kurzen Studienintervalle wichtige Limitationen darstellen; weitere Evidenz ist von der auf Überlegenheit ausgerichteten großen Endpunktstudie SOUL zu erwarten. Neben vielen anderen positiven Studien zur Klasse der GLP-1-Rezeptoragonisten liegt mit PIONEER-6 weitere Evidenz vor, die in die richtige Richtung geht und einmal mehr den hohen Stellenwert dieser Substanzklasse in der Therapie des Typ-2-Diabetes rechtfertigt.