Es existiert kein Behandlungsstandard für platinrefraktäre fortgeschrittene Thymuskarzinome. Zytostatika wie Anthrazykline +/- Carboplatin oder S1 erzielen Ansprechraten von 11 bis 30,8% und ein PFS zwischen 4,3 und 9 Monaten. Zielgerichtete Therapien bzw. Immuncheckpoint-Inhibitoren wie Everolimus, Sunitinib und Pembrolizumab liefern Ansprechraten zwischen 16,7% und 26%, DCR zwischen 70,5 und 91,0% und ein PFS zwischen 4,2 und 7,2 Monaten.
Eine japanische Studie zeigt nun anhand von 42 Patientinnen und Patienten, dass sich Lenvatinib ganz vorne an dieser Reihe anstellen kann:
Itoh und Koautoren fanden bei kontinuierlicher Dosierung von Lenvatinib mit 24mg pro Tag eine Ansprechrate von 38,1% (mediane Ansprechdauer 11,6 Monate); 57,1 % erfuhren eine Krankheitsstabilisierung entsprechend einer DCR von beeindruckenden 95,2 %. Das mediane PFS lag bei 9,3 Monaten, das mediane OS wurde nach einem medianen Follow-up von 15,5 Monaten nicht erreicht (1 Jahres-OS 83,3%). Alle Patient(inn)en benötigten aufgrund von Nebenwirkungen (insbesondere Hand-Fuß-Syndrom, Diarrhoe, Hypertonie) eine Dosisreduktion oder Therapiepause, Therapieabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen waren allerdings selten.
Fazit: Sollten sich diese Ergebnisse in einer nicht-asiatischen Kohorte bestätigen lassen, wäre Lenvatinib ein neuer Behandlungsstandard bei platinrefraktären Thymuskarzinomen.