1,7 Millionen Kinder und Jugendliche leben in Österreich. Das ist ein Anteil von 19,4 % an der Gesamtbevölkerung.
Dieses Fünftel der Bevölkerung haben wir in dieser Ausgabe der Ärzte Krone ins Zentrum gestellt und in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Daniela Karall einen Fokusthemenblock zu Fragen der Pädiatrie gestaltet.
Dem sich entwickelnden Kind beziehungsweise Jugendlichen gehört in der medizinischen Versorgung Rechnung getragen, sagt Daniela Karall, die Präsidentin der ÖGKJ, im Interview (siehe Seite 12).
Hotspot: Versorgung. Die medizinische Versorgung der Kinder und Jugendlichen bereitet der ÖGKJ jedoch zunehmend Sorgen. Zum einen ist vor allem in den Ballungsräumen bei Pädiatern ein Trend weg von der Kassenpraxis hin zur Wahlarztpraxis zu verzeichnen. Zum anderen gibt es gar nicht in allen Regionen einen Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde. Viele Kinder und insbesondere die Jugendlichen werden daher von Allgemeinmedizinern betreut. – Eine Zusammenarbeit, die für die medizinische Versorgung entscheidend ist und die von Pädiatern geschätzt wird.
Hotspot: Ausbildung. Sorge bereitet in diesem Zusammenhang allerdings die neue Ausbildung, weil die pädiatrische Ausbildungszeit für angehende Allgemeinmediziner auf ein Drittel, nämlich von 6–9 auf nur 2–3 Monate verkürzt wurde.
Das Kind ist kein kleiner Erwachsener, vieles ist beim Kind anders. Hier geht es nicht nur um andere Bedürfnisse, es geht um spezifische Kenntnis des wachsenden Organismus, wie Karall betont. Und der Vermittlung dieser Kenntnisse sollte in der Ausbildung auch wieder Zeit und Raum gegeben werden. Seitens der ÖGKJ plädiert man daher für längere pädiatriespezifische Ausbildungszeiten sowie für die forcierte und aus öffentlicher Hand finanzierte Möglichkeit der Lehrpraxis in pädiatrischen Ordinationen.