Bei der Therapie mit CAR-T-Zellen handelt sich um eine völlig neue Therapieform, die nicht an allen Zentren durchgeführt werden kann, weil wir einerseits zu wenig Erfahrung haben und weil die Therapie andererseits gewisse Risiken bietet und bestimmte Skills erfordert. Daher haben wir uns aktiv, v. a.im Sinne der Patientensicherheit und der optimalen Versorgung, zusammen geschlossen als die Zentren, von denen wir wissen, dass sie sowohl im Rahmen von Studien als auch für die Routine solche Behandlungen durchführen. Die sechs Zentren sind die medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck, das Ordensklinikum Elisabethinen in Linz, das Uniklinikum Salzburg sowie das St. Anna Kinderspital in Wien (Abb. 1).
Die Idee der Plattform ist zum einen, Erfahrungen auszutauschen und zu gewinnen. Zweitens haben wir für alle Patienten einen in Österreich geltenden Algorithmus erstellt (Abb. 2), sodass sichergestellt ist, dass an den genannten Institutionen jeder Patient gleich behandelt wird. Dadurch soll auch gewährleistet sein, dass keine Not für einen Patiententourismus entsteht. Jeder Patient kann sicher sein, dass er nach den gleichen Regeln behandelt und nach den gleichen Regeln für die Therapie selektioniert wird.
Derzeit sind zwei CD19-spezifische CAR-T-Zell-Produkte in der klinischen Routine verfügbar, Tisagenlecleucel (Kymriah®) und Axicabtagen Ciloleucel (Yescarta®). Beide Produkte sind für das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) zugelassen, Tisagenlecleucel zusätzlich noch für die B-ALL und Axicabtagen Ciloleucel zusätzlich noch für das primär mediastinale B-Zell-Lymphom (PMBCL). Wir werden im nächsten Jahr ein Meeting veranstalten, zu dem wir v. a. Zuweiser und Patientenvertreter einladen wollen. Sie sollen Informationen erhalten, welche Patienten von der CAR-T-Zell-Therapie wirklich profitieren werden, und es sollen auch wissenschaftliche Aspekte erörtert werden. Damit wir nicht an diesem Punkt stehen bleiben, wollen wir aber trotzdem über eine gemeinsame Registrierung von Patienten, ein gemeinsames Biobanking und gemeinsame Forschungsprogramme innerhalb Österreichs auch eine wissenschaftliche Auswertung der Daten vornehmen, die dann auch der Qualitätskontrolle dient.