PD-1-basierte Kombinationstherapien (Nivolumab + Ipilimumab) zeigen in der Erstlinientherapie des fortgeschrittenen klarzelligen Nierenzellkarzinom klinischen Benefit. Ebenso konnte rezent gezeigt werden, dass die Kombination des PD-L1-Antikörpers Atezolizumab plus Bevacizumab bei PD-L1-positiven Patienten das progressionsfreie Überleben verlängert. David F. McDermott präsentierte am ASCO die Ergebnisse der Kohorte A der 1-armigen, open-label, Phase II-Studie KEYNOTE-427, eine Erstlinien-Studie mit dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab.
KEYNOTE-427: Eingeschlossen wurden 110 Patienten mit histologisch verifiziertem, fortgeschrittenem (metastasiertem) klarzelligen Nierenzellkarzinom ohne vorherige systemische Therapie und Karnofsky PS >70%. Die Patienten erhielten Pembrolizumab 200mg i.v. (Q3W) für 2 Jahre bis zur Progression oder intolerablen Toxizität. Primärer Endpunkt war die objektive Ansprechrate (ORR) (RECIST v1.1), als sekundären Endpunkte wurden Ansprechdauer (DoR), Toxizität sowie Biomarkeranalysen definiert.
Das ERGEBNIS: Ausgewertet wurden 107 Patienten; Follow-Up 7,2 Monate. 37,3% entfielen der günstigen, 47,3% der intermediären und 15,5% der schlechten IMDC-Risikogruppe. Die ORR betrug 38,2%, davon 2,7% complete Responder und 35,5% partial Responder. In der intermediate/poor-risk-Gruppe lag die ORR bei 40,0%. Bei PD-L1-positiven Patienten (CPS >1%) stieg die ORR auf 50,0%. Die mediane DoR wurde nicht erreicht.
Immerhin 73,6% der Patienten entwickelten therapieassoziierte adverse events (AEs) wie Fatigue, Pruritus, Diarrhö, Exanthem und Arthralgie und immerhin insgesamt 18,2% AEs Grad 3-5.
Kohorte B (nicht-klarzelliges Nierenzellkarzinom) rekrutiert zurzeit. Bislang gibt es für das nicht-klarzellige Nierenzellkarzinom keine zugelassene Checkpointinhibitor-Therapie.
Fazit: Pembrolizumab war als Erstlinientherapie gut verträglich und das sind good news (Kommentar Prof. Shahrokh F. Shariat).
„Aus Erfahrung wissen wir, dass die Lebensqualität unter Pembrolizumab sehr gut ist.“ (Irene Resch)
Limitationen: Single-Armstudie; es handelt sich um frühe Daten mit einem kurzen Follow-Up.