Rund 19 Millionen Patienten werden jährlich in den Helios-Kliniken behandelt. Allein in Deutschland sind 86 Kliniken, 126 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und acht Präventionszentren Teil des Unternehmens. Ein flächendeckendes Qualitätsmanagementsystem wurde hier bereits vor 25 Jahren entwickelt. Mit dem neuen System werden international bereits etablierte Indikatoren zur Patientensicherheit (Patient Safety Indicators (PSI)) der US-amerikanischen Agency for Healthcare Research and Quality mit eigenen Helios Indikatoren kombiniert und sollen für noch mehr Sicherheit und Qualität sorgen. Zu den Indikatoren zählen zum Beispiel die Zahl im Körper vergessener Bauchtücher oder medizinischer Instrumente bei Operationen, Seitenverwechslungen, schwerwiegende Medikationsfehler, Stürze im Krankenhaus oder Fehldiagnosen. „Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler, auch im Krankenhaus. Deshalb leben wir bei Helios seit unserer Gründung eine offene Fehlerkultur. Gemeinsam und auf Augenhöhe werden Fehler besprochen, damit sie möglichst kein zweites Mal passieren. Nur so können wir aus jedem Fehler lernen, um noch besser für unsere Patienten sorgen zu können“, sagt Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann, Medizinischer Geschäftsführer von Helios.
„Ab sofort sind unsere Mitarbeiter verbindlich aufgerufen, bestimmte Schadensfälle zu melden und wir werden über diese Schadensfälle auch berichten“, so Meier-Hellmann. Ziel ist es, damit Schwachstellen in der Patientenversorgung zu finden und zu beheben. Für einen Teil der Indikatoren besteht in einigen Ländern wie England oder in den USA bereits aktuell eine Meldepflicht. Helios ist der erste Klinikträger, der für die Akutkliniken in Deutschland eine differenzierte Berichterstattung zu Schadensfällen veröffentlichen wird. Das Unternehmen hat dazu eine verbindliche Regelung für seine Mitarbeiter eingeführt und stellt sich damit dem internationalen Vergleich mit anderen Krankenhäusern. Mit den Daten soll es auch möglich werden, kontinuierlich an Präventionsmaßnahmen zu arbeiten, um künftige Fehler so weit wie möglich auszuschließen. Die Übersicht über sämtliche Ereignisse in 86 Kliniken liefert dazu wichtige Ansatzpunkte, auch um Prozesse zu verändern.
Helios hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen eingeführt, um die Sicherheit der Patienten zu erhöhen. Checklisten kommen seit 2009 bei allen Operationen in allen Helios-Kliniken verpflichtend zum Einsatz. Die Checkliste „Prä“ bewertet bereits vor dem operativen Eingriff die Risiken. Die Checkliste „Peri“ hilft, Behandlungsfehler unmittelbar vor, während und direkt nach der Operation zu vermeiden. In allen Helios-Kliniken sind darüber hinaus CIRS-Fehlermeldesysteme für kritische Ereignisse – die sogenannten „Beinaheschäden“ – im Einsatz. Außerdem werden seit Jahren transparent Hygienezahlen veröffentlicht: Halbjährlich wird online für jede Klinik offengelegt, wie oft die wichtigsten multiresistenten Krankheitserreger vorgekommen sind.