Das Arzneimittel-Radar des Pharma-Großhandels zeigt große Schwankungen in COVID-19-Zeiten. Die krisensichere Lagerung für kritische Medikamente vor Ort sei wichtig, fordert der Verband PHAGO nun.
In den vergangenen Tagen haben wie berichtet die EU-Gesundheitsminister darüber beraten, wie angesichts der Pandemie die Arzneimittelversorgung in Zukunft gesichert werden kann. Auf nationaler Ebene lautet das politische Ziel, eine Medikamenten-Versorgung der österreichischen Bevölkerung auch in Krisenzeiten zu gewährleisten. Was die Sicherheit erhöht sei, entsprechende Bestände lagernd zu haben, wenn sie von der Bevölkerung benötigt werden sowie die Logistik, um diese Medikamente rasch zur Verfügung stellen zu können, erklärt nun der Verband der Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO. Er plädiert dafür, sich als Lehre aus der Corona-Krise nicht nur auf Produktionsstandort-Planungen zu konzentrieren. PHAGO-Präsident Andreas Windischbauer: „Produktionsverlagerungen von Asien nach Europa zu bringen, ist ein schwieriges und zeitaufwändiges Projekt. Um die Arzneimittelversorgung in der Krise abzusichern, braucht man als Staat aber nationale Notfalllager.“ Diese Leistung könnten die Vollgroßhändler derzeit nur für jene Arzneimittel garantieren, die sie auch beziehen können. Die starken Schwankungen im Arzneimittel-Radar der Vollgroßhändler seit Ausbruch der COVID-19 Pandemie bestärken die Wichtigkeit einer Pufferfunktion im Land. Aktuell prüfen die Vollgroßhändler, welche EU-Staaten schon eine effiziente Krisenbevorratung vorweisen können. Hier würden besonders einige nordische Staaten auffallen, sagt Windischbauer. „Dort werden gerade gemeinsam mit dem Vollgroßhandel Notfalllager für kritische Arzneimittel aufgebaut und der Großhandel erhält für die logistische Abwicklung eine finanzielle Abgeltung.“ Windischbauer: „Mit unseren 23 Großhandels-Standorten in ganz Österreich können wir nationale Notfalllager schaffen, um benötigte Arzneimittel im Land zu haben.“ (red)