Small EJ et al, San Francisco, USA, Abstract #5507
Tumorgenetik wird zunehmend therapeutisch relevant, auch beim Prostatakarzinom. Epigenetische Veränderungen sind aber beim Prostatakarzinom nur wenig erforscht und charakterisiert.
Diese Studie untersuchte das Material von 100 frischen Metastasenbiopsien bei Patienten mit einem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (CRPC). Es wurde sowohl das Tumorgenom sequenziert als auch das Transkriptom (alle von DNA auf RNA umgeschriebenen Gene) und das Methylom (alle vorhandenen Methylierungen im Tumorgenom). Anhand der Methylierung wurden die Patienten in spezifische Cluster eingeteilt, bei denen 2 besonders auffielen. Einerseits zeigte sich eine Gruppe von Patienten mit einer massiven Hypermethylierung (HM). Bei diesen fanden sich Mutationen die generell bei Methylierung involviert sind (TET2, DNMT3B) als auch Mutationen, die bei anderen Tumoren mit einer HM assoziiert sind (IDH1, BRAF). Das Gesamtüberleben dieser Patienten lag bei 56,1 Monaten im Vergleich zu 35,6 Monaten bei Patienten ohne HM. Das zweite Cluster enthielt alle Patienten mit therapie-induzierten neuroendokrinen/kleinzelligen Karzinomen, die mit einem sehr schlechten Langzeitüberleben assoziiert sind.
Dies ist die erste Studie, die epigenetische Veränderungen beim CRPC beschreibt. Die klinische und therapeutische Relevanz dieser Veränderungen muss weiter erforscht werden, aber es können zumindest 2 bestimmt Gruppen an Patienten identifiziert werden.
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★★ Praxisrelevanz: ★☆☆