Packer M, Dallas, US; Hot Line
In Studien bei Typ-2-Diabetikern zeigte sich mit SGLT-2-Inhibitoren u. a. eine Reduktion der Herzinsuffizienz (HI)-bedingten Hospitalisierung. Diese Studien inkludierten primär Diabetiker mit erhöhtem kardiovaskulären (CV) Risiko oder bekannter CV-Erkrankung. Bei einer geringen Anzahl von Patienten war eine HI bekannt, diese war allerdings nicht näher spezifiziert.
In der randomisierten, kontrollierten EMPEROR-Reduced-Studie erhielten 3.730 Patienten mit symptomatischer HI mit reduzierter Pumpfunktion (Linksventrikelfunktion < 40 %) entweder Empagliflozin 10 mg oder Placebo, zusätzlich zu einer etablierten HI-Therapie. Diese beinhaltete unter anderem in ca. 20 % der Patienten einen Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor.
Der kombinierte primäre Endpunkt, bestehend aus CV-Tod und Hospitalisierung aufgrund von HI, wurde mit Empagliflozin während einer medianen Beobachtungszeit von 16 Monaten signifikant gesenkt, mit einer relativen Risikoreduktion von 25 %. Dieser positive Effekt war unabhängig von Diabetes als Begleiterkrankung. Auch die sekundären Endpunkte, gesamte Zahl der HI-bedingten Hospitalisierungen sowie Veränderung der geschätzten glomerulären Filtrationsrate, wurden durch Empagliflozin positiv beeinflusst. Die CV-Mortalität wurde nicht signifikant reduziert. Auch weitere wichtige Endpunkt, wie etwa die Lebensqualität, wurden positiv beeinflusst. Empagliflozin war mit keinem signifikanten Anstieg der untersuchten schweren Nebenwirkungen assoziiert, allerdings war die Zahl unkomplizierter Genitalinfektionen erhöht.
Bedeutung für die Praxis: Die Daten von EMPEROR-Reduced sind im Einklang mit der DAPA-HF-Studie, in der bereits letztes Jahr ein Benefit des SGLT-2-Inhibitors Dapagliflozin bei Patienten mit symptomatischer HI gezeigt wurde. Damit entwickelt sich ein neuer Pfeiler der HI-Therapie. Weitere Studien mit SGLT-2-Inhibitoren bei HI laufen und werden zeigen, ob auch HI-Patienten mit erhaltener Auswurffraktion von dieser Therapie profitieren.