Hintergrund: Das lokale Staging des Prostatakarzinoms beruht auf Biopsie, mpMRT und einer digital rektalen Untersuchung. Der genau Wert der molekularen Bildgebung mittels PSMA-PET/CT ist noch unklar. Diese Studie versucht mpMRT und PSMA-PET/CT zu vergleichen.
Ergebnisse: Es wurden 74 Patienten mit intermediate- oder high-risk-Prostatakarzinom prospektiv eingeschlossen. Sie erhielten ein 68Ga-PSMA PET/CT und ein mpMRT vor einer geplanten Prostatektomie. Beide Bildgebungen wurden von 3 unabhängigen Spezialisten begutachtet und es wurde das Vorhandensein, die Lokalisation und Größe von Läsionen bestimmt. Zusätzlich wurde Überschreiten der Kapsel (ECE) und Invasion der Samenblasen (SVI) beurteilt. Die Detektionsrate war 75%, 79% und 82% für PSMA-PET/CT, mpMRT und die Kombination. Es bestand kein signifikanter Unterschied. Für die Lokalisation bestand ebenfalls kein Unterschied zwischen den beiden Modalitäten (AUC 0,7 vs. AUC 0,73), die Kombination (AUC 0.77) war jedoch signifikant besser als jede Modalität allein. Das mpMRT zeigte sich dem PSMA PET/CT beim Beurteilen des T-Stadiums (ECE: AUC=0,79 vs. 0.59, SVI AUC=0,84 vs. 0,63) signifikant überlegen
Fazit: Diese Studie zeigt mehrere wichtige Dinge. Erstens, den hohen Wert einer mpMRT-Untersuchung für das Staging beim lokalisierten Prostatakarzinom. Ein mpMRT, begutachtet durch einen spezialisierten Uro-Radiologen, bleibt einer der wichtigsten Schritte bei der Diagnostik des Prostatakarzinoms. Zweitens, die molekulare Bildgebung mittels 68Ga-PSMA kann in manchen Fällen das MRT verbessern, insbesondere beim Lokalisieren eines Karzinoms. Drittens, der Hauptwerte des PSMA-PET/CTs liegt in der Detektion von Metastasen, insbesondere in Lymphknoten.
Eine Bildgebung mittels PSMA-PET/MRT kann die Vorteile beider Modalitäten verbinden und stellt eine sehr gute Möglichkeit bei dem Verdacht auf ein lokalisiertes high-risk-Karzinom dar.
Innovation: ★★
Datenqualität: ★★
Praxisrelevanz: ★★
Quelle: Ida Sonni et al, UCLA, Los Angeles, USA, Abstract # 193