Optimierung der Behandlung HER2-positiver Tumore

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Aktuelle Entwicklungen beim HER2-positiven Mammakarzinom im metastasierten Stadium haben zur Zulassung von zwei neuen Therapiemöglichkeiten mit Drittliniengenerations-Substanzen geführt:

Das Konjugat Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) erzielte in der DESTINY-Breast01-Studie bei stark vorbehandelten Patientinnen hohe Ansprechraten. Die Wirksamkeit ist auf die speziellen Eigenschaften wie eine höhere Antibody-Drug-Ratio, wirksamere Chemotherapie und eine bessere Membranpermeabilität zurückzuführen. Es besteht zudem Aktivität gegenüber HER2-low-Tumoren sowie ein Trend, diese Substanz auch in früheren Therapielinien einzusetzen.

Tucatinib zeichnet sich durch eine höhere Spezifität für die Tyrosinkinase-Domäne von HER2 aus, die Behandlung führt im Vergleich zu den bisher eingesetzten Substanzen zu einer deutlich geringeren Diarrhö-Rate. In der HER2CLIMB-Studie wurde mit dem Zusatz von Tucatinib zu Trastuzumab und Capecitabin eine Verlängerung des Überlebens erzielt. Eine Besonderheit der Studie ist der hohe Anteil an Patientinnen mit aktiven Hirnmetastasen – auch für diese Population zeigte sich ein deutlicher Vorteil mit der Addition von Tucatinib.

Ein weiterer Trend bezieht sich auf die Deeskalation im (neo)-adjuvanten Setting, um die Lebensqualität für Patientinnen zu verbessern und Nebenwirkungen zu vermindern:

Im adjuvanten Setting hat eine Phase-II-Studie bei Patientinnen mit kleinem Tumorvolumen gezeigt, dass eine in der Intensität reduzierte Chemotherapie nach langer Nachbeobachtungszeit nur eine geringe Fernmetastasen-Rate zur Folge hatte. Im neoadjuvanten Setting hat sich gezeigt, dass nach Beurteilung von FDG/PET-CT im Einzelfall auf eine Chemotherapie verzichtet werden kann, ohne dass es zu einer Verschlechterung des Langzeit-Outcome kommt.

OeGHO 2021, MAMMAKARZINOM/GYN-ONKOLOGIE
Rupert Bartsch, Wien: Optimierung der Behandlung HER2 positiver Tumore – neue Substanzen und Strategien