An der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg starteten die ersten Pharmazie-Studierenden in ein klinisches Praktikum. Pharmazeuten sollen künftig noch viel stärker in den Spitalsalltag integriert werden.
An der PMU erwerben Pharmazeuten schon während des Studiums Praxis und Zusatzqualifikationen für das Karrierefeld Krankenhaus. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist das neben dem klassischen Weg in die Apotheke und der Pharmaindustrie ein wachsender Bereich. Die Zukunftsvision: Ärzte, Pflegende, Pharmazeuten und Therapeuten sollen vermehrt gemeinsam den Patienten betreuen und sich Verantwortlichkeiten teilen.
„Studierende sehen, welche Rolle die Pharmazeuten im klinischen Ablauf spielen können“, sagt Christina Hofer-Dückelmann, die an der PMU die Klinische Pharmazie leitet. Seit den 90er-Jahren wird an der Landesapotheke Klinische Pharmazie in verschiedenen Pilotprojekten betrieben: 2014 wurde eine pharmazeutische Beratung an den Abteilungen für Geriatrie und Herzchirurgie etabliert. Seit 2016 gibt es die an die Narkose-Ambulanz angegliederte pharmazeutische Aufnahme, wo erhoben wird, welche Medikamente bei planbaren Operationen relevant sind und ob möglicherweise problematische Wechselwirkungen oder Dosierungsfehler bestehen könnten. Ein wichtiges Feld für die klinische Pharmazie ist neben chirurgischen Fächern oder der Gynäkologie auch die Geriatrie. Vor allem Patienten, die viele Medikamente einnehmen müssen, werden von der langfristigen Betreuung im Spital profitieren. Hofer-Dückelmann: „Es geht in der Klinik auch um die Kostenrelevanz von Arzneimitteln, was zum Beispiel bei der Antibiotikatherapie große Bedeutung hat.“ Im Pharmazie-Curriculum der PMU ist ein fünfwöchiges Praktikum im Krankenhaus vorgesehen. (red)