Wir empfehlen besonders engmaschiges Monitoring zwischen Tag 6 und 10 nach Erkrankungsbeginn, wo erfahrungsgemäß häufig Verschlechterungen eintreten. Ein engmaschigeres Monitoring (täglich) ist bei Vorliegen von zumindest einem Risikofaktor empfohlen. Selbstverständlich ist die Vereinbarung von Art und Umfang zusammen mit den Betroffenen bzw. deren Betreuungspersonen zu treffen.
Erfahrungsgemäß ist in vielen Fällen ein strukturiertes, telemedizinisches Monitoring ausreichend, die Schwelle zu einer klinischen Kontrolle/Krankenhauseinweisung sollte aber v. a. bei Anzeichen einer respiratorischen Verschlechterung − auch bei jungen Personen − niedrig sein, da eine rapide Verschlechterung innerhalb kürzester Zeit möglich ist!
Das Monitoring setzt die Kenntnis des Ausgangsrisikos voraus und umfasst die Kontrolle von zumindest folgenden Parametern:
Cave: Die subjektive Wahrnehmung kann von der objektiven Situation erheblich abweichen: die Atemnot wird von vielen Patienten erst sehr spät als solche wahrgenommen (Folge der Hyperkapnie).
Wenn eine klinische Verschlechterung vorliegt, stellt bereits ein auf < 95 % sinkender pO2 einen Einweisungsgrund dar!
Die verschlechterte respiratorische Situation ist dringlicher Indikator für eine Einweisung ins Krankenhaus, selbstverständlich ist hier aber: Es zählt das klinische Gesamtbild, nicht die respiratorische Situation allein – gibt es Limitationen der telemedizinischen Beurteilbarkeit der respiratorischen Situation oder weitere Faktoren bzw. Hinweise einer Verschlechterung, dann ist auch eine augenscheinlich zufriedenstellende respiratorische Situation bedeutungslos.
Hilfreich ist die Führung eines Erfassungs- und Monitoringbogens. Bei kompetenten Patient*innen kann man auch einen Heim-Monitoringbogen zur Selbstbeobachtung mitgeben, auf ärztliche (telemed.) Monitoring-Kontakte sollte jedoch nicht verzichtet werden.