Parameter, die beispielsweise Mobilitätseinschränkung, Kontinenz und beliebig viele andere individuelle, patientenrelevante Situationen berücksichtigen, ermöglichen bessere Behandlungsentscheidungen.
Patient-reported outcome measures (PROMs) messen die Einschätzung des Gesundheitszustands eines Patienten, fördern eine patientenorientierte Behandlung in Ergänzung zu klinischen Informationen wie z. B. Labortests und können für klinische Entscheidungen (z. B. chirurgische versus nichtchirurgische Interventionen) herangezogen werden. Es ist unbestritten, dass das „Outcome“ ein für die Patienten relevanter Parameter sein soll und sein muss.
Die Verwendung von PROMs vor und während/nach einer Behandlung/Intervention zeigt Veränderungen auf der individuellen Patientenebene auf: z. B. verbesserte körperliche Funktionsfähigkeit, höhere Lebensqualität etc.
Dabei wird auch die Kommunikation zwischen Patienten und Arzt begünstigt und das Patientenmanagement verbessert.
In der klinischen Forschung und bei Zulassungsbehörden wird die Methode der Outcome-Messung unter Integration der Patientensicht zur Beurteilung der Wirksamkeit eines Medikaments, einer Operation oder anderen Interventionen seit Jahrzehnten diskutiert.
Insgesamt ist das Fachgebiet der Frauenheilkunde noch unterrepräsentiert, die Eignung von PROMs sollte daher von den Fachgesellschaften weiter diskutiert werden. Hormonersatztherapie im Rahmen klimakterischer Beschwerden, Endometriose und Harninkontinenz wären möglicherweise lohnende Einsatzgebiete.
Das Monitoring mittels PROMs führt zu einer belegt höheren Patientenzufriedenheit, ein Umstand, der selbsterklärend ist, fühlt sich doch die Patientin durch die Zuwendung und Akzeptanz ihrer subjektiven Probleme deutlich besser in den Behandlungsprozess integriert. Durch die Möglichkeit, die standardisierten Tools elektronisch zu verwalten, könnten Kosten-Nutzen-Berechnungen, statistische Auswertungen (Qualitätssicherungen, Qualitätsverbesserungen, Screeningprogramme, Ländervergleiche etc.) zusätzlichen Nutzen schaffen, der für das nationale Gesundheitssystem einen Mehrwert haben könnte. Denn schlussendlich müssten ja entsprechende Ressourcen geschaffen werden, die dem Zeitaufwand der Implementierung in den Praxisalltag Rechnung tragen.
Mit kollegialen Grüßen, Dr. Michael Elnekheli
Ich freue mich wie immer über Ihre Kommentare und Anregungen