In dieser Studie wurde erstmals untersucht, ob bestimmte Patientensubgruppen im Sinne der „Precision Medicine“ von bestimmten Therapien mehr oder weniger profitieren. Hierfür wurde ein 3-fach Crossover-Design gewählt, damit jeder Studienteilnehmer jedes Medikament durchlaufen kann. Es wurden 2 Hypothesen getestet:
Insgesamt wurden 523 Patienten randomisiert (HbA1c 8,5 % [7,9–9,3]), der primäre Outcome war ein HbA1c-Unterschied zwischen den beiden Strata. Sekundäre Outcomes waren Tolerabilität, Gewichtsveränderung, Hypoglykämien sowie die Patientenpräferenz insgesamt. Ohne Stratifizierung gab es keinen HbA1c-Unterschied zwischen den Gruppen.
Bei Stratifizierung nach BMI zeigte sich, dass Menschen mit BMI < 30 kg/m² einen besseren Response auf Sitagliptin (HbA1c-Veränderung 2,3 %) haben und Menschen mit BMI > 30 kg/m² besser auf Pioglitazon reagieren (2,3 %). Insgesamt macht dies einen HbA1c-Unterschied von 2,4 % (p = 0,003).
Bei der 2. Hypothese zeigt sich ein Vorteil für Sitagliptin in der eGFR Gruppe zwischen 60–90 (HbA1c 2,3 %) und für Canagliflozin in eGFR Gruppe ≥ 90 (HbA1c 2,2 %), das macht insgesamt einen HbA1c-Unterschied im 2,1 % (p = 0,002). Bei den sekundären Outcomes gab es in der ersten Gruppe nur einen Unterschied hinsichtlich des BMI, mit einer stärkeren Gewichtszunahme unter Pioglitazon in der Gruppe BMI > 30 kg/m².
Fazit: Dies war die erste Studie, die einen stratifizierten Ansatz in Menschen mit Typ-2-Diabetes getestet und bezüglich der Blutzuckersenkung auch belegt hat!
Session: Results from TriMASTER: a 3-way cross over trial of precision medicine strategy of 2nd/3rd line therapy in type 2 diabetes
Chair: N. Sattar, UK
Vorträge: A. Hattersley, E. Pearson, C. Angwin, B. Shields, C. Kistorp