Corona-Booster stoppt Anstieg bei Impfdurchbrüchen

Symbolbild © AstraZeneca

Der Anteil der Corona-Infektionen trotz Impfung ist in den vergangenen Tagen nicht weiter gestiegen, berichtet die AGES. Die Zahlen sorgten zuletzt für einige Verwirrung – je nachdem auf wie viele Geimpfte sich die Daten bezogen.

Einige Verwirrung herrschte in den vergangenen Tagen über die Zahl der Impfdurchbrüche. Bei genauer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass sie im erwartbaren Rahmen lagen und zuletzt auch rückläufig waren. Innerhalb der vergangenen vier Kalenderwochen waren laut AGES unter 106.336 symptomatischen Ansteckungen 40 Prozent der Betroffenen vollständig geimpft. In der Vorwoche war es noch ein 41-prozentiger Anteil der Impfdurchbrüche in den vorangegangenen vier Wochen, berichtet die AGES. Zuvor war der Prozentsatz der Impfdurchbrüche über mehrere Wochen kontinuierlich auf knapp über 40 Prozent gestiegen – allerdings nur für den Beobachtungszeitraum der jeweils vorangegangenen vier Wochen.

In der gesamten Impfkampagne seit Anfang Februar wurden in Österreich von rund 5,5 Millionen Personen mit vollständiger Impfung 1,22 Prozent Impfdurchbrüche gemeldet. Die Wirksamkeit der Covid-19-Schutzimpfungen sei daher sehr gut, beträgt aber – wie bei anderen Impfungen und Medikamenten auch – nicht 100 Prozent, betonte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit in ihrem wöchentlichen Update. Wie hoch sind die Durchbruchszahlen aber wirklich? Dazu müssen die absoluten Zahlen wohl in Relation gesetzt werden mit der Zahl der Menschen, deren Vollimmunisierung schon länger zurückliegt – lässt doch der Impfschutz nach sechs Monaten nach. Entscheidend ist also die Zahl der Durchbrüche im Verhältnis zu jenen Menschen, die bis Ende Mai einen vollständigen Impfschutz erhielten. Und das waren bis zum 21. Mai rund 1,3 Millionen Menschen. Da die Wirksamkeit der Impfungen mit rund 90 Prozent angegeben wurde, müsste es statistisch betrachtet bisher zu 130.000 Durchbrüchen gekommen sein. Tatsächlich sind es bisher rund 66.000 Fälle. Gleichzeitig sind in Österreich bereits mehr als 60 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, was trotz hoher Wirksamkeit den Anteil der Impfdurchbrüche zwangsläufig steigen lässt. Die Symptome bleiben bei Geimpften aber meist vergleichsweise leicht.

Die bis zuletzt noch gestiegene Zahl der Impfdurchbrüche und Daten aus anderen Ländern zeigen die Notwendigkeit einer Auffrischung oder sogenannten Booster-Impfung, die vom Nationalen Impfgremium (NIG) spätestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung empfohlen und von der Stadt Wien für alle Geimpften bereits vier Monate danach angeboten wird. In Österreich haben laut Eintrag im eImpfpass bis Mittwochabend mehr als 919.000 Menschen eine Auffrischungsimpfung erhalten, das sind knapp über zehn Prozent der Bevölkerung. (rüm)