Auf Grund der allseits bekannten Umstände rund um Corona konnten die AHOP-Topreferentinnen brachten uns auf den neuesten Wissensstand Landeskontaktpersonen DGKP Marina Krenn, MSc und DGKP Angelika Siegl, MSc die TeilnehmerInnen des dritten steirischen Fortbildungsnachmittags nur in einem kleineren Kreis in Empfang nehmen. Das Resümee: Ein erfolgreicher Fortbildungsnachmittag mit drei Topreferentinnen, die dem interessierten Publikum viel Neues vermittelten und bereits Gelerntes wieder auffrischten. Die Vorfreude auf den 4. steirischen Fortbildungstag im Herbst 2022, der als Ganztagesveranstaltung geplant ist, ist dementsprechend groß.
Assoc.-Prof. PD OÄ Dr. Eva Katharina Masel, MSc (interimistische Leitung der Palliativstation am AKH Wien) entführte uns schwungvoll in ein heikles Thema. Laut Studien ist in der letzten Lebenswoche ein CT oder eine Blutabnahme wahrscheinlicher als ein Gespräch mit den PatientInnen, wobei die Fragen zum Thema Sexualität „passen“ müssen. Schmerzgeplagte PatientInnen haben andere Sorgen! Überrascht waren wir über eine eigene Unterwäsche für Menschen mit Colostoma, denn für die Betroffenen ist das Bild im Spiegel dann gleich ein anderes. Und immer hat man den Satz im Kopf: „Was muss ich von Ihnen wissen, um Sie bestmöglich betreuen zu können?“ Zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Worte – denn Sexualität hört NICHT vor dem PatientInnenzimmer auf. Wie oft ermöglichen wir unseren PatientInnnen im Krankenhausalltag eine ungestörte, intime Zeit im Zimmer? Dazu gehört ein gewisser Grundkonsens im Team, um die Wichtigkeit dieses Themas als Teil der Betreuung zu sehen, denn „Sexualität geht nicht in Pension“.
Ass.-Prof. Dr. Renate Schaberl-Moser (LKH-Universitätsklinikum Graz) peppte unser Wissen im Bereich der Wirkungen, aber vor allem der Nebenwirkungen bei Immuntherapien auf. Es ist ein Therapiefeld, das sich im raschen Wandel befindet, da sich die Liste der Immuntherapien ständig erweitert. Das Problem der oft sehr untypischen Nebenwirkungen fordert von uns Pflegenden dahingehend umfangreiches Wissen und regelmäßige Schulungen. Auch Monate nach Absetzen der Therapie kann es noch zu schweren Nebenwirkungen kommen, deshalb ist es wichtig, den Patienten und die Patientin „anzusehen“, um mit der richtigen Maßnahme auf Veränderungen zu reagieren, eventuell auch die Therapie zu beenden. Ein gutes Zusammenspiel zwischen Pflegenden und ÄrztInnen ist hier von besonderer Wichtigkeit.
Dr. Kim Alexandra Schenn (Landeskrankenhaus Fürstenfeld) gab uns mit einem Einblick in den Notfallbereich im palliativen Setting wichtige Tipps mit auf den Weg. Der Umstand der Palliativbetreuung entbindet uns nicht vor etwaigen Notfallszenarien. In diesem Setting ist die gute und umfassende Vorbereitung für erwartete Notfälle in Form von z. B. Atemnot oder Blutungen das A und O. Vor allem die Planung für die Begleitung im häuslichen Umfeld zur Unterstützung der Angehörigen vor Ort ist wichtig, um eine Hospitalisierung in der letzten Lebensphase und somit unnötige Belastungen für die PatientInnen zu vermeiden.