Laut Zentrum für Virologie an der Medizinischen Universität Wien werden seit Jahresbeginn vermehrt sporadische Influenzafälle in den Bundesländern detektiert. Aus Wien, Oberösterreich und Tirol wurden wiederholt Influenzavirus-Infektionen gemeldet, während es in der Steiermark bisher nur vereinzelt zu bestätigten Grippeerkrankungen kam.„Wie die Entwicklung in Österreich weitergeht, hängt nach wie vor von den Hygienemaßnahmen gegen COVID-19 ab. Wenn im Laufe des Winters immer mehr Schutzmaßnahmen auslaufen, könnte das der Influenza Auftrieb geben“, betont Priv.-Doz.in Dr.in Monika Redlberger-Fritz von der Virologie der MedUni Wien. Da die Schulen aktuell aber grundsätzlich offen seien, könne sich das Influenza-Virus leichter verbreiten als im letzten Jahr, so die Expertin.
Ein Vertreter des aktuell dominierenden Subtyps – A(H3N2) – ist in allen in Österreich zugelassenen Influenza-Impfstoffen enthalten.
Kinder unter sechs Jahren können und sollten, laut Empfehlung des Impfgremiums, bereits gegen Influenza geimpft werden. Daten aus Dänemark zeigen, dass die Impfung von zwei- bis sechsjährigen Kindern alle Influenza-Fälle über alle Altersgruppen um knapp die Hälfte reduziert.
Die Influenzaimpfung ist im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten. Bei Kindern bis zum vollendeten 24. Lebensmonat wird ein inaktivierter, tetravalenter Impfstoff angewendet. Der tetravalente, nasale Lebendimpfstoff (Nasenspray) ist vom vollendeten 24. Lebensmonat bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zugelassen.
Als vulnerable Gruppe hinsichtlich eines schweren Verlaufes wird die Grippeimpfung nachdrücklich für Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr empfohlen. Für sie steht ein inaktivierter, tetravalenter Hochdosisimpfstoff und für Personen ab 65 Jahren steht ein adjuvantierter, inaktivierter, tetravalenter Impfstoff zur Verfügung. Sowohl der adjuvantierte, tetravalente Impfstoff als auch der tetravalente Hochdosisimpfstoff haben den Vorteil, dass in dieser Altersgruppe höhere Antikörper-Spiegel induziert werden.
Für alle Personen, die sich aktuell gegen Influenza impfen lassen möchten, ist es gut zu wissen, dass die Impfung auch gleichzeitig mit einer Impfung gegen COVID-19 appliziert werden kann. Das Nationale Impfgremium empfiehlt derzeit allen Erwachsenen, sich vier bis sechs Monate nach der zweiten COVID-19-Teilimpfung die dritte Teilimpfung zu holen. „Eine gleichzeitige Impfung gegen Influenza oder andere Erkrankungen ist problemlos möglich und auch sinnvoll“, erklärt Redlberger-Fritz.