Ein in der Steiermark entwickeltes temperaturmessendes Pflaster liefert anders als punktuelle Fieberthermometermessungen kontinuierliche Daten zur Körperwärme.
Die Messung der Körpertemperatur mittels Achsel-Kontaktthermometern oder Infrarotthermometern gehört im Gesundheitswesen zur täglichen Routine. Die Durchführung und Dokumentation ist aber zeitaufwendig. Das steirische Medizintechnikunternehmen SteadySense und Forscher der MedUni Graz hatten nun die Idee zu einem smarten Pflaster, das die Körpertemperatur seiner Träger durchgehend aufzeichnet. Das Pflaster mit integriertem Temperatursensor wird unter dem Arm angebracht und wird per Smartphone über eine App aktiviert. Es kann mehrere Tage verwendet werden. Durch Temperaturmessungen im Fünfminutentakt entsteht eine durchgängige Kurve, die den Verlauf der Körpertemperatur über den Messzeitraum anzeigt.
Die Daten werden gespeichert und können automatisch in die elektronische Patientendokumentation übertragen werden, was weniger Aufwand für das Personal mit sich bringt. Patienten werden durch die regelmäßigen Messungen nicht in ihrer Ruhe gestört, berichten die Studienautoren Johannes Boyer und Robert Krause von der Klinischen Abteilung für Infektiologie an der MedUni Graz. Die beiden Forscher haben die neue Messmethode mit etablierten Temperaturmessmethoden verglichen. Das Projekt wurde von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert und die Studienergebnisse kürzlich publiziert. Die Studienergebnisse wurden in „Frontiers in Digital Health“ publiziert. (red/APA)