Hintergrund: Eine neoadjuvante Therapie vor radikaler Prostatektomie bleibt weiterhin nur unter Untersuchung und ist keine Standardtherapie.
Studie: In dieser Phase-II-Studie wurde nicht nur die neoadjuvante Therapie, sondern die Art einer neoadjuvanten Therapie untersucht. Es wurden 62 Patienten mit einem high-risk Prostatakarzinom (Gleason Score ≥ 8 und/oder cT3N0-1 und/oder PSA ≥ 20 ng/mL) 1:1 in einen 3-monatigen neoadjuvanten Therapiearm mit Goserelin + Abirateron oder Apalutamid + Abirateron randomisiert.
Ergebnisse: Es wurden keine Unterschiede in beiden Therapiearmen hinsichtlich des primären Endpunkts pathologisches Gesamtansprechen oder kleines Residualkarzinom (Tumor<0,5cm) nach beiden Armen der neoadjuvanten Therapie festgestellt. Interessant waren auch die sekundären Endpunkte: Bei 14% aller Patienten mit einem „residucal cancer burden“ (RCB, definiert als Tumorvolumen mal Zellularität ≤ 0,25 cm3 kam es zu einem biochemischen Rezidiv verglichen mit 38% aller Patienten mit RCB > 0,25 cm3, jedoch waren diese Werte nicht statistisch signifikant, p= 0,118). In einem aktuellen Follow-up nach 2,6 Jahren waren alle Patienten mit RCB ≤ 0.25cm3 und komplettem PSMA-PET-Ansprechen frei von einem biochemischen Rezidiv.
Zusammenfassend ist diese Studie nicht nur aufgrund seiner zwei Arme, sondern auch aufgrund der Implementation neuer Therapien und neuer Untersuchungsmethoden (PSMA-PET) interessant. Sie gibt vielleicht mach längerem Follow-up Aufschlüsse über eine mögliche neoadjuvante Therapie bei high-risk-Prostatakarzinom-Patienten.
Quelle: Bastos D A et al., Abstract #5085
Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★☆☆