Um 66 % hat seit der Jahrtausendwende die Zahl der vorzeitigen Todesfälle zugenommen, die durch moderne Formen der Umweltverschmutzung aus Industrie, Verkehr und Landwirtschaft verursacht werden. Jahr für Jahr sterben daran mehr als neun Millionen Menschen weltweit – das ist jeder sechste Todesfall. 2015 waren vor allem Schadstoffquellen wie Luftverschmutzung in Haushalten, Wasserverschmutzung und unzureichende sanitäre Einrichtungen Treiber der düsteren Todesstatistik. „Jetzt sind es besonders die Luftverschmutzung in der Umwelt und die Belastung mit Schwermetallen“, so ein internationales Expert:innenteam des LMU Klinikums München. Allein an Blei sterben weltweit mehr Menschen als an Malaria. Laut Studienergebnissen habe sich die Umweltbelastung in der Europäischen Union zwar deutlich verbessert, jedoch unter anderem deshalb, weil sich die industrielle Produktion in Länder mit niedrigen bis mittleren Einkommen verlagert hat. Diese müssen nun die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme tragen – die Produkte hingegen werden weiterhin von uns verwendet. „Um den Menschen mehr gesunde Lebensjahre schenken zu können, muss die Politik das globale Problem der Umweltverschmutzung anpacken“, so die Studienexpert:innen.
Literatur: Fuller R et al., Pollution and health: a progress update. Lancet Planet Health. 2022 Jun; 6(6):e535-e547. DOI: 10.1016/S2542-5196(22) 00090-0. Epub 2022 May 18.
Quelle: www.science.apa
Melioidose ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Burkholderia pseudomallei ausgelöst wird. Patient:innen mit chronischen Nieren- und Lungenerkrankungen sind besonders häufig davon betroffen und Diabetes führt zu einem ca. 12-fach erhöhten Erkrankungsrisiko. Weltweit kann von einer deutlichen Zunahme von Melioidose-Fällen ausgegangen werden. Eine Gruppe der Oxford University berichtete auf dem European Melioidosis Congress in Graz über den aktuellen Stand der Impfstoffentwicklung. 2023 wird MELVAC1 getestet, der erste Melioidose-Impfstoff, basierend auf einer Protein- und Polysaccharid-Komponente. Expert:innen gehen davon aus, dass weltweit ca. 280 Millionen Menschen von einer Impfung profitieren können.
Quelle: Medizinische Universität Graz