Forscher:innen der Uni Innsbruck haben einen neuen, einfacheren Test für die Abklärung von Gebärmutterhalskrebs entwickelt.
Bei Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs war bisher ein operativer Eingriff mit Gebärmutterspiegelung und Ausschabung für eine genaue Abklärung notwendig. Ein Forschungsteam des European Translation Oncology Prevention & Screening Institutes der Uni Innsbruck hat nun einen neuen Test entwickelt, der durch einen einfachen Abstrich mit hoher Genauigkeit ein Endometriumkarzinom erkennen kann. Die Arbeitsgruppe rund um Martin Widschwendter setzt dabei auf die Messung des Ausmaßes der Methylierung von drei DNA-Regionen, die bei Frauen mit oder ohne Gebärmutterkrebs unterschiedlich stark ausfällt. Dank des neuen Tests können viele Frauen die üblichen invasiven diagnostischen Verfahren vermeiden. „Durch die einfache Probenentnahme wird eine flächendeckende, qualitätsgesicherte Abklärung ermöglicht“, betont Widschwendter.
Eines der ersten möglichen Anzeichen von Gebärmutterhalskrebs sind Zwischenblutungen. Im Rahmen der Entwicklung und Validierung des Tests wurden in unterschiedlichen Gruppen und Ländern insgesamt 1.288 Gebärmutterhalsabstriche von Frauen mit und ohne Gebärmutterkrebs analysiert. Dabei erkannte der Test beispielsweise innerhalb einer Kohorte von 63 Frauen mit Blutungen nach den Wechseljahren alle acht Frauen, bei denen in Folge Gebärmutterkrebs diagnostiziert wurde. Die Ergebnisse wurden im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht. (kagr)
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