Die Entwicklung und Produktion von COVID-19-Impfstoffen basiert größtenteils auf dem Einsatz neuer moderner Impfstoff-Technologien wie mRNA, Vektoren und rekombinanter Proteine. Influenza-Impfstoffe werden dagegen noch immer fast ausschließlich mittels traditioneller Impfstoff-Technologien hergestellt. Die Basis der Herstellung ist die Vermehrung der Influenza-Impfviren in bebrüteten Hühnereiern, die dann zu abgeschwächten Lebend-Impfstoffen sowie Spalt- oder Subunit-Impfstoffen aufgearbeitet werden. Eine Alternative zur Ei-Produktion ist die Herstellung eines Subunit-Impfstoffes mittels moderner Zellkultur-Technologie.
Alle in Österreich in der Saison 2022/2023 erhältlichen Influenza-Impfstoffe sind tetravalent und beinhalten die in der menschlichen Population saisonal zirkulierenden Influenzaviren des Typs A mit den Subtypen H1N1 und H3N2 und des Typs B mit zwei verschiedenen Linien, B-Yamagata und B-Victoria. Das Spektrum dieser Impfstoffe ist weit gefächert und besteht aus einem abgeschwächten Lebendimpfstoff für die Altersgruppe 24 Monate bis 18 Jahre (Fluenz Tetra®) sowie aus zwei Spalt-Impfstoffen (Fluarix Tetra® und Vaxigrip Tetra®) und einem Subunit-Impfstoff (Influvac Tetra®) ab einem Alter von 6 Monaten. Für ältere Personen über 65 bzw. 60 Jahre, die in der Regel bereits ein geschwächtes Immunsystem haben (Immunseneszenz), stehen der adjuvantierte Impfstoff mit einem Immunverstärker (Fluad Tetra®) oder der Hochdosis-Impfstoff (Efluelda®) zur Verfügung. Das Angebot wird vervollständigt mit dem Zellkultur-Impfstoff Flucelvax® für alle Altersgruppen ab 2 Jahren. Für weitere Einzelheiten wird auf die Tabelle verwiesen, die freundlicherweise von der ÖVIH (Österreichischer Verband der Impfstoffhersteller) zur Verfügung gestellt wurde.
Es herrscht breiter Konsens darüber, dass alle zugelassenen Influenza-Impfstoffe für die entsprechenden Alters- und Risikogruppen generell sehr sicher und gut verträglich sind. Weiterführende Informationen sowie Empfehlungen für Risikogruppen können auf der Website des österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz unter folgendem Link abgerufen werden.
Der Influenzaimpfstoff für die Saison 2022/2023 setzt sich gemäß den Empfehlungen der WHO und des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) aus den Antigenen weltweit zirkulierender Influenzavirus-Varianten zusammen.