Beim Klimagipfel in Ägypten steht auch die Gesundheit im Fokus. Immer mehr Expert:innen warnen vor dramatischen Folgen und steigenden Todeszahlen.
Ohne weitere Maßnahmen gegen die Klimakrise werden voraussichtlich mehr Menschen weltweit und auch in Europa durch klimabedingte Gesundheitsfolgen erkranken oder sterben. Beispiellose Hitzewellen, wie man sie in diesem Jahr gesehen habe, stellten die größte direkt mit dem Klima zusammenhängende Gesundheitsbedrohung für Europäer:innen dar, teilte die EU-Umweltagentur EEA in einem Bericht mit. Diese Zahlen würden ohne weitere Maßnahmen, um sich an die Klimakrise anzupassen und sie einzudämmen, zunehmen, warnte die EEA. Unter anderem mit Aktionsplänen, der Schaffung von grünen und schattigen Plätzen in Städten, einer besseren Gebäudegestaltung sowie angepassten Arbeitszeiten könne man die gefährdetsten Gruppen besser schützen. Es sei an der Zeit, von der Planung zum Handeln zu kommen.
Davor hatte das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO mitgeteilt, dass bisher gemeldeten Daten zufolge schätzungsweise mindestens 15.000 Menschen in Europa explizit an der Hitze dieses Jahres gestorben sind. Generell habe es in Europa in diesem Sommer eine Zuspitzung von Hitzewellen, Dürren und Waldbränden gegeben, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge – all dies habe gesundheitliche Auswirkungen auf die Bevölkerung gehabt.
Die EEA hat sich für ihren neuen Bericht angesehen, in welchem Maße der Klimawandel eine Bedrohung für Gesundheit und Wohlbefinden in Europa darstellt. Dabei hat sie einen Fokus auf die Auswirkungen hoher Temperaturen und der klimabedingten Ausbreitung von Infektionskrankheiten gelegt. Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber werden sich demnach mit zunehmendem Klimawandel voraussichtlich weiter nach Norden ausbreiten und eine höhere Krankheitslast verursachen. (red/APA)