Derzeit kommt es in der Grippe- und Erkältungswelle bei bestimmten Medikamenten zu Lieferengpässen. Insgesamt geht die Zahl der nicht lieferbaren Produkte aber zurück.
Rund 290 Arzneimittel sind derzeit nicht, oder nur eingeschränkt lieferbar. Das ist zwar weniger als noch vor einigen Wochen, bei Erkältungsprodukten gibt es aber dennoch Engpässe. Die „aktuelle Spitze“ liegt laut Apothekerkammer-Sprecher Wolfgang Müller zwar an der temporär stark erhöhten Nachfrage, das Grundproblem sei aber die Auslagerung der Produktion im Zuge der Globalisierung. Viele Arzneien würden in Asien an einem einzigen Standort hergestellt, was die Abhängigkeit drastisch verschlimmere, erläuterte er auf APA-Anfrage.
Lieferengpässe sind laut Müller bei bestimmten Arzneien an der Tagesordnung, besonders während der alljährlichen Grippe- und Erkältungswellen. Allerdings hätten Pharmazeut:innen noch vielerlei Möglichkeiten, um momentane Engpässe zu überwinden – beispielsweise könnten in Rücksprache mit dem verordnenden Arzt wirkstoffgleiche Medikamente ausgehändigt werden. Dem Sprecher zufolge verbringen Apotheker:innen pro Tag bis zu zwei Stunden damit, ausverkaufte Medikamente aufzutreiben oder Ersatz zu finden. Zuletzt hat sich die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, für die Einrichtung eines zentralen EU-Medikamenten-Lager ausgesprochen, um im Bedarfsfall auf eine eigene Reserve zurückzugreifen zu können. (APA/rüm)