Hintergrund: In der Phase-III-Studie wird ein PARP-Inhibitor (Talazoparib) in Kombination mit einem neuen Antiandrogen (NHA; Enzalutamid) bei Patienten in der Erstlinie beim mCRPC untersucht. Patienten konnten vorher Docetaxel oder Abirateron im hormonsensitiven Stadium erhalten haben. Patienten wurden unabhängig von Mutationen der DNA-Reparatur-Mechanismen eingeschlossen. Der primäre Endpunkt war das radiografische progressionsfreie Überleben (rPFS).
Ergebnisse: Es zeigte sich ein signifikanter Vorteil für die Kombination aus Talazoparib + Enzalutamid vs. Placebo in der kompletten Kohorte (HR 0,63; 95%KI 0,51-0,78; p<0,001). Auch in der Subgruppen-Analyse bestand der Vorteil für Patienten, die keine Mutation der DNA-Reparatur-Mechanismen aufwiesen (HR 0,66; 95%KI 0,49-0,91; p=0,009). Die Daten für das Gesamtüberleben sind derzeit noch nicht reif, zeigen derzeit jedoch einen nicht signifikanten Vorteil für die Kombinationstherapie Talazoparib + Enzalutimaid. Die weiteren sekundären Endpunkte PSA-Reduktion und Zeit bis zur PSA-Progression waren für die Kombinationstherapie signifikant verbessert. Es zeigten sich jedoch im Talazoparib-Arm (71,9%) deutlich mehr Grad 3-4-Nebenwirkungen im Vergleich zum Plazebo-Arm (40,6%).
Fazit: Die Kombination aus Talazoparib plus Enzalutamid erreicht bei Patienten mit mCRPC ein sehr hohes rPFS, jedoch mit einer deutlich erhöhten Rate an Nebenwirkungen. Die Kombination ermöglicht es jedoch, einen PARP-Inhibitor auch bei Patienten ohne vorliegende Mutation einzusetzen. Bei einer Zulassung könnte die Kombination für viele Patienten angewendet werden.