COVID-19-Impfstoffe – Klassiker und Varianten

Die Entwicklung und Produktion von COVID-19-Impfstoffen basierte größtenteils auf dem Einsatz neuer moderner Impfstoff-Technologien wie Vektoren, mRNA und rekombinanten Proteinen mit Immunverstärkern, sogenannten Adjuvantien (Tab. 1).

Die Klassiker

Die folgenden Impfstoffe wurden zu Beginn der SARS-Coronavirus-2-Pandemie entwickelt, zugelassen und zum Teil in großen Mengen verimpft:

  • Vektor-Impfstoffe: „Vaxzevria“, AstraZeneca, und „Jcovden“, Janssen Pharmaceuticals / Johnson & Johnson
  • mRNA-Impfstoffe: „Comirnaty“, BioNTech/Pfizer, und „Spikevax“, Moderna
  • Proteinbasierter Impfstoff: „Nuvaxovid“, Novavax
  • Inaktivierter Ganzvirus-Impfstoff: „COVID-19 Impfstoff Valneva“, Valneva

Diese Impfstoffe konnten, obwohl kein vollständiger Schutz vor Infektionen gewährleistet war, dennoch einen wesentlichen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit während des Verlaufs der Pandemie leisten, besonders in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe oder gar Todesfälle, vor allem auch in den verschiedenen Risikogruppen wie älteren Personen oder chronisch Erkrankten. Dazu ist allgemein zu beachten, dass es generell keinen „idealen“ Impfstoff für alle Personen oder Bevölkerungsgruppen gibt; aber dennoch ist jeder einzelne Impfstoff wichtig und notwendig zur Impfung spezifischer Personengruppen einschließlich Risikogruppen.

Varianten-Impfstoffe

Im Laufe der fortschreitenden Pandemie zeigte sich, dass die kursierenden Viren genetisch und auch immunologisch nicht stabil blieben, sondern frequenten Mutationen unterworfen waren, die ein Bestandteil der Vermehrungsstrategie von SARS-Coronaviren darstellen. Diese Mutationen beruhten und beruhen teils auf der Anpassung des Virus aus dem Tierreich an den Menschen („Wirtswechsel“), teils auf den immunologischen Anpassungen an das menschliche Immunsystem („Fluchtmutationen“).Aus diesem Grunde gab es zwei Strategien, angepasste Impfstoffe für diese neu auftauchenden Varianten zu entwickeln.

Eine Strategie beruhte auf der Entwicklung bivalenter Impfstoffe, welche die Oberflächenstrukturen des Originalvirus und der zu dieser Zeit global kursierenden Omicron-Varianten enthalten. Bei den derzeit zugelassenen und verwendeten bivalenten Impfstoffen handelt es sich ausschließlich um die zwei mRNA-Impfstoffe der Firmen BioNTech-Pfizer („Comirnaty“) und Moderna („Spikevax“), die es in 2 Versionen gibt: das Originalvirus kombiniert mit der Omicron-Variante BA.1 oder mit den Omicron-Varianten BA.4/BA.5 (Tab. 1).

Die zweite Strategie war die Neuentwicklung von monovalenten Varianten-Impfstoffen, in diesem Falle entweder die Beta-Variante allein („VidPrevtyn Beta“, Sanofi/GSK) oder eine Fusion aus Strukturen der Alpha- und Beta-Varianten („Bimervax“, HIPRA Human Health) (Tab. 1).

Es zeigte sich aber auch, dass weitere Auffrischungsimpfungen mit den klassischen Impfstoffen, die „nur“ das Originalvirus enthalten, auch gegen die verschiedenen SARS-CoV-2-Varianten wirkten, wenn auch zum Teil nur in reduzierter Form. Aber dennoch sind diese Impfstoffe immer noch effektiv in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe oder gar Todesfälle, vor allem auch in den verschiedenen Risikogruppen wie älteren Personen oder chronisch Erkrankten und werden daher auch noch immer als Auffrischungsimpfungen empfohlen und verwendet.

Ausblick

Die nächsten Monate werden zeigen, ob wir uns dann bereits in einer post-pandemischen Phase befinden werden, in der sich das SARS-Corona-2-Virus vollständig an den Menschen angepasst hat und sich somit eine solche Variante als „klassisches“ saisonales respiratorisches Virus endgültig durchsetzen wird. Da bereits erste Anzeichen zu erkennen sind, wird in wissenschaftlichen und medizinischen Kreisen diskutiert, ob dann die angepassten Impfstoffe ausschließlich diese Variante enthalten sollen und nicht mehr das Originalvirus allein oder in Kombination mit verschiedenen anderen Varianten.