Der Einzug der Checkpoint-Inhibitoren in die (neo-)adjuvante Therapie des NSCLC ist eine der größten Errungenschaften der Thoraxonkologie in den letzten zwei Jahren, gelingt es doch nur selten, Konzepte aus dem palliativen in das kurative Setting zu übertragen. In der Placebo-kontrollierten Phase-III-Studie KEYNOTE-671 wurde nun erfolgreich die Zugabe von Pembrolizumab zu 4 Zyklen neoadjuvanter Chemotherapie (Cisplatin plus Pemetrexed oder Gemcitabin) gefolgt von 13 Zyklen Pembrolizumab postoperativ untersucht. Insgesamt wurden knapp 800 Patient:innen 1:1 randomisiert. Der primäre Endpunkt Event-Free-Survival (EFS) wurde mit einer Hazard Ratio (HR) von 0,58 (95% CI, ,.46-0,72; p < 0,00001) zu Gunsten von Pembrolizumab erreicht, das 24-Monats EFS betrug 62,4 % bei Pembrolizumab-Zugabe versus 40,6 % im Placebo-Arm. Die Subgruppen-Analysen bestätigten einen Benefit unabhängig von Stadium (II-IIIB), Histologie (Plattenepithelkarzinom versus Adenokarzinom) und PD-L1 Status, wobei die HRs für PD-L1 < 1 %, 1-49 % und ≥ 50 % bei 0,77, 0,51 und 0,42 lagen. Die Rate an pathologischen Komplettremissionen zeigte sich mit 18,1 % für Pembrolizumab/Chemotherapie versus 4 % für alleinige Chemotherapie ebenfalls signifikant erhöht. Ein „major pathological response“ konnten bei 30,2 % versus 11 % erreicht werden. Die Daten wurden simultan im New England Journal of Medicine publiziert.
Fazit: KEYNOTE-671 bestätigt den Benefit von Pembrolizumab im perioperativen Setting und zeigt somit einmal mehr, dass die Immuntherapie in der (neo-)adjuvanten Therapie des NSCLC hoch effektiv ist.
LBA100 KEYNOTE-671: Randomized, double-blind, phase 3 study of pembrolizumab or placebo plus platinum-based chemotherapy followed by resection and pembrolizumab or placebo for early stage NSCLC.