Die EU-Arzneimittelgesetzgebung in der jetzigen Form ist nach Ansicht der Pharmaindustrie nicht förderlich für mehr Arzneimittelinnovationen in Europa. Für mehr Medikamentenproduktion müsse zudem die Preisthematik adressiert werden, erklärt Alexander Herzog, Generalsekretär des Branchenverbandes Pharmig. Er kritisiert, dass Anreize, die die Erforschung und Entwicklung neuer Arzneimittel fördern sollen, an Vorgaben geknüpft werden, die nicht im Ermessensspielraum der Unternehmen liegen. So werde im Entwurf etwa gefordert, innerhalb von zwei Jahren nach Zulassung eines neuen Produktes dieses auf allen EU-Märkten einzuführen. Nicht alle Behörden arbeiten dabei gleich schnell, meint Herzog.
Die Unternehmensleitung in Ingelheim hat Philipp von Lattorff, Country Managing Director von Boehringer Ingelheim im Regional Center Vienna in Wien, mit Wirkung vom 1. Juli als Vorsitzenden in den Aufsichtsrat der Boehringer Ingelheim RCV GmbH berufen. In dieser Funktion folgt er Frank Hübler nach. Derek O’Leary, Head of Finance and Administration RCV sowie Co-Geschäftsführer der Boehringer Ingelheim RCV GmbH, wird die operativen Aufgaben des CMD interimistisch übernehmen, bis der neue Country Managing Director bestellt ist.
Das Thema „Gemeinsam Gesund: Maßnahmen für eine bessere Gesundheitsversorgung“ stellten die Grünen in den Mittelpunkt der „Aktuellen Stunde“ im Nationalrat. Gesundheitsminister Johannes Rauch fand dabei breite Zustimmung über Parteigrenzen hinweg. Seitens der SPÖ signalisierte der nunmehrige Klubobmann Philip Kucher jedenfalls Unterstützung, wenn es der Gesundheitspolitik gelinge, die Situation zu verbessern. Auch Beate Meinl-Reisinger (NEOS) meinte, ihre Hand sei ausgestreckt, thematisierte aber eine etwaige Föderalismusreform. Zu wenig ist es aus Sicht von Gerhard Kaniak (FPÖ), dass bisher nur eine „kleine Novelle“ zum Primärversorgungsgesetz vorgelegt werde und es derzeit nur eine Ankündigung gebe, mit den Ländern zu verhandeln.
Der neue Eltern-Kind-Pass, der den seit 1974 bestehenden Mutter-Kind-Pass ablösen soll, muss eine weitere Runde im parlamentarischen Verfahren drehen. Mittels einstimmig angenommenen Rückverweisungsantrags schickte der Nationalrat die Gesetzesinitiative zurück in den Gesundheitsausschuss. Grund sei ein „technischer“ Fehler bei der Einbringung der Regierungsvorlage, hieß es. Die dem Parlament übermittelte Vorlage sei nicht dieselbe gewesen wie jene, die im Ministerrat diskutiert worden sei, erläuterte Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). (rüm/Agenturen)