Biogen, Sanofi und AstraZeneca haben zum Quartalsende Übernahmegelüste. Dabei geht es um Nahrungsergänzungsprodukte und Mittel gegen seltene Erkrankungen.
Der französische Pharmakonzern Sanofi kündigt die Übernahme der US-Consumermarke Qunol an, die zum Ende des laufenden Quartals abgeschlossen sein soll. Die Transaktion werde Sanofis Consumer Healthcare-Bereich (CHC) in der Kategorie Vitamine, Minerale and Supplements (VMS) stärken, eine der größten und am schnellsten wachsenden Verbrauchergesundheitskategorien in den USA, mit Schwerpunkt auf dem aktiven Segment „gesundes Altern“, teilte der Konzern mit. Mit Qunols „CoQ10“ für die Herzgesundheit und Kurkuma für die Gelenkgesundheit füge CHC bei Sanofi dem US-Portfolio eine „vertrauenswürdige, profitable Marke mit zweistelligem Wachstum“ hinzu, die sich auf chronische Erkrankungen mit wachsender Verbrauchernachfrage konzentriert.
Der US-Biotechkonzern Biogen wiederum will sich mit der Übernahme der texanischen Reata Pharmaceuticals für fast 6,5 Milliarden Dollar im Geschäft mit Medikamenten gegen seltene Krankheiten verstärken. Mit dem Zukauf sichert sich Biogen den Zugriff auf das kürzlich zugelassene Mittel Skyclarys von Reata zur Behandlung einer seltenen genetischen Störung, die zu einer fortschreitenden Schädigung des Nervensystems führt. Biogen besitzt mit Spinraza bereits ein Mittel zur Behandlung der seltenen Muskelschwundkrankheit spinale Muskelatrophie, sowie ein Medikament zur Behandlung einer seltenen Form der amyotrophen Lateralsklerose.
Ebenfalls seltene Erkrankungen hat der Pharmakonzern AstraZeneca im Visier. Er will vom US-Konzern Pfizer das Geschäft um Gentherapien für seltene Krankheiten kaufen. Für die Übernahme will der britisch-schwedische Hersteller bis zu 1 Milliarde US-Dollar zuzüglich Lizenzgebühren für die Verkäufe auf den Tisch legen. Der Deal soll im dritten Quartal abgeschlossen werden. AstraZeneca unterstreiche damit seine Ambitionen, im Bereich Zell- und Gentherapien zu wachsen. (rüm/APA)