Immer mehr Pharmakonzerne fokussieren sich auf das Geschäft mit Neuentwicklungen. Nach dem Spin-Off der Novartis-Generika-Tochter Sandoz und der GSK-Abspaltung Haleon gibt nun der nächste Konzern seine Consumer Healthcare-Sparte ab.
Der französische Pharmakonzern Sanofi will seine Consumer Healthcare-Sparte für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel ab Ende 2024 an die Börse bringen. Sanofi prüft verschiedene Abspaltungsszenarien, hält aber die Schaffung eines börsennotierten Unternehmens mit Sitz in Frankreich für den wahrscheinlichsten Weg, erklärte der Konzern am Freitag. Zu der Sparte gehören Mittel gegen Kopf- und Bauchschmerzen, Erkältung oder Durchfall wie Mucosolvan, Dulcolax und Thomapyrin. Die Abspaltung, bei der es um die maximale Wertschöpfung für die Aktionäre gehe, werde frühestens im vierten Quartal des nächsten Jahres über die Bühne gehen, erklärte Sanofi.
Sanofi hatte das Geschäft bereits 2019 in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz der Sparte um knapp 9 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro. Viele Arzneimittelhersteller haben zuletzt ihre Sparte für frei verkäufliche Präparate abgespalten, um sich auf die lukrativeren patentgeschützten Mittel zu konzentrieren. So hat zuletzt Novartis die Generika-Tochter an die Börse gebracht. Im Vorjahr tat das GSK mit der Consumer Healthcare-Sparte Haleon.
Sanofi teilte mit, man wolle die Entwicklung von Wirkstoffen im Kerngeschäft forcieren. Um Mittel dafür freizusetzen, sollen in den nächsten beiden Jahren bis zu 2 Mrd. Euro eingespart werden. Infolge der steigenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung und eine höhere Steuerquote soll der bereinigte Gewinn je Aktie 2024 leicht zurückgehen, um 2025 aber umso stärker zu steigen. (APA)