Dem eskalierten Nahostkonflikt wohnt laut einem Bericht des „Spiegel“ das Potenzial inne, die globale Medikamentenversorgung zu beeinträchtigen.
Birgt der Nahostkonflikt das Potenzial für weitere globale Medikamentenengpässe? Zumindest diskutieren das deutsche Medien. Nach Angaben einer deutschen Pharmadatenfirma werden über 60 Wirkstoffe in Israel hergestellt, zwei sogar ausschließlich dort, so das deutsche Magazin „Spiegel“. Die zwei Arzneimittel dienen jeweils zur Behandlung seltener Stoffwechselkrankheiten und auch weitere Wirkstoffe aus Israel würden hohe Weltmarktanteile aufweisen. Laut „Spiegel“ sieht das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zumindest bei acht Wirkstoffen einen „potenziell einschränkenden Sachverhalt“ vorliegen.
Noch gibt es laut dem österreichischen Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) keine konkreten Meldungen zu derartigen Liefereinschränkungen, hieß es am Freitag gegenüber der APA. Aufgrund zahlreicher nationalen wie auch zentraler Zulassungen hat Israel aber einen relevanten Anteil an der Versorgung des österreichischen Arzneimittelmarktes, hieß es vonseiten des BASG: „Es gilt zu betonen, dass es sich vor allem um eine gesamteuropäische Problematik handelt, die von der für zentrale Zulassungen zuständigen Europäischen Arzneimittelagentur EMA gemeinsam mit den nationalen Behörden genau beobachtet wird.“ Grundsätzlich gelte laut BASG: Engpässe hätten meist komplexe und multifaktorielle Ursachen, „die Verantwortung der Lieferfähigkeit von Arzneimitteln aufrecht zu erhalten, liegt bei den Zulassungsinhabern bzw. beim Großhändler“. Aus Gründen des Schutzes der öffentlichen Gesundheit kann das BASG auch ein Parallelexportverbot aussprechen. (red/APA)