Patient:innen mit CBF- und NPM1-mutierter AML werden der niedrigen bzw. intermediären Risikogruppe nach ELN (European Leukemia Net) zugeordnet, sie werden nicht routinemäßig einer allogenen Stammzelltransplantation unterzogen, sollten aber nach den Empfehlungen der ELN-MRD-Arbeitsgruppe in den ersten 24 Monaten nach Erreichen einer kompletten hämatologischen Remission engmaschig MRD monitiert werden.
Eingeschlossen wurden 303 CBF- oder NPM1-mutierte AML-Patient:innen in erster kompletter Remission (CR) nach intensiver Induktionstherapie, aber ohne Transplantation. Die Patient:innen wurden mit RT-qPCR alle 3 Monate untersucht, eine Konversion von MRD-negativ zu MRD-positiv bzw. ein Anstieg der Transkripte > 1 Log wurde als molekulares Rezidiv gewertet. 153 (51 %) aller Patient:innen blieben in MRD-negativer CR, 95 (31 %) erlitten eine molekulares Rezidiv und 55 (18 %) hatten ein hämatologisches Rezidiv ohne vorangegangenes molekulares Rezidiv. Das Gesamtüberleben dieser Patient:innen war signifikant unterschiedlich, 100 %, 75 % und 60 % nach 3 Jahren respektive (Abb. 1).
53 von 95 Patient:innen mit molekularem Rezidiv erhielten eine präemptive Rezidivtherapie (Allo-TX, Chemotherapie), 41 von 95 waren zum Zeitpunkt der Therapie bereits hämatologisch rezidiviert. Patient:innen, welche bereits im molekularen Rezidiv therapiert wurden, zeigten ein signifikant besseres krankheitsfreies Überleben nach 3 Jahren (78 % versus 51 % versus 51 %) (Abb. 2).
Fazit:
Ungefähr 30 % aller Niedrigrisiko-Patient:innen mit CBF- und NPM1-mutierter AML rezidivieren und somit ist es ein relevantes Problem. Diese Patient:innen können exzellent nach ELN-Guidelines monitiert werden und profitieren nach den Ergebnissen dieser Studie von einer frühzeitigen Therapie mittels allogener Transplantation oder Chemotherapie bereits im molekularen Rezidiv.