Ein in Österreich entwickelter Impfstoff wurde kürzlich in den USA zugelassen. Expert:innen sehen großes Potenzial für klinische Forschung hierzulande.
Durchschnittlich 480 klinische Prüfungen für neue Medikamente finden in Österreich pro Jahr statt. Der jüngste Erfolg war ein in Österreich entwickelter Chikungunya-Impfstoff der Firma Valneva, der vor Kurzem als erster seiner Art in den USA zugelassen wurde. „Österreich forscht – und was hier an Know-how erschaffen wird, ist zum Nutzen der ganzen Welt“, freut sich Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog, der anlässlich der Zulassung gemeinsam mit Wissenschaftsminister Martin Polaschek und Wirtschaftsminister Martin Kocher (beide ÖVP) bei Valneva in Wien auf Besuch war.
„Österreichische Niederlassungen der forschenden Pharmaunternehmen wissen den guten Forschungsstandort Österreich zu schätzen“, ist Herzog überzeugt. Sie stünden allerdings auch in einem „weltweiten Wettbewerb“. Durch die Zentralisierung von Studien und Zulassungen auf EU-Ebene habe Österreich laut Herzog leider seinen „ehemaligen Vorteil“ verloren, rasch klinische Prüfungen zu genehmigen.
Europas und Österreichs Attraktivität als internationaler Durchführungsort für Medikamentenstudien sei außerdem insgesamt rückläufig. Das belege der Anteil Europas an klinischen Prüfungen, der von etwa 30 Prozent im Jahr 2011 bis 2020 auf 19 Prozent gesunken ist, zu Gunsten der USA. Herzog fordert deshalb „eine abgestimmte Politik, die nicht nur Forschungsförderung ausbaut, sondern auch die Bereiche der Forschungsinfrastruktur, Digitalisierung und beispielsweise Ausbildung integriert denkt“. Denn: „Nur wenn all diese Bereiche zusammenspielen, kann die heimische Forschungsexpertise ihre Kraft stärker entfalten und so den Motor für medizinische Innovation langfristig am Laufen halten“, meint der Pharmig-Generalsekretär. (red)