Pertussis-Impfung: Österreich ist trauriges Schlusslicht

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Die Anzahl der Keuchhustenfälle steigt europaweit stark an. Für Österreich gibt es sogar einen Rüffel der EU-Gesundheitskommissarin.

Im Jahr 2023 bis April 2024 wurden in Europa laut der EU-Gesundheitsbehörde ECDC fast 60.000 Fälle von Keuchhusten (Pertussis) gemeldet, was einem Anstieg um mehr als das Zehnfache im Vergleich zu 2022 und 2021 entspricht. Auch in Österreich stieg die Zahl der gemeldeten Fälle – kein Wunder, wenn doch die Impfquote hierzulande mit 84 Prozent die niedrigste Impfrate Europas ist, wie der ECDC-Bericht zeigt. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Impfquote liegt in Europa bei 94 Prozent, Griechenland, Ungarn und Portugal wiesen 2022 sogar mit je 99 Prozent die höchsten Pertussis-Impfraten in Europa auf. Eine (zu) niedrige Impfrate wie in Österreich kann schwerwiegende Folgen haben: Im März starb ein Neugeborenes in Graz an Keuchhusten. „Vor allem bei Säuglingen handelt es sich um eine schwere Erkrankung. Wir haben sichere und wirksame Impfstoffe, die dies verhindern können. Die Impfung ist unser wichtigstes Instrument, um Leben zu retten und die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern“, mahnte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in einer ECDC-Aussendung.

Die Impfung wird in Österreich im Rahmen der Sechsfach-Impfung im dritten, fünften und elften bis zwölften Lebensmonat geimpft und ist Teil des kostenfreien Kinderimpfprogramms. Im Schulalter wird eine Kombinationsimpfung mit Diphtherie, Wundstarrkrampf und Kinderlähmung im siebenten bis neunten Lebensjahr wiederholt – am besten vor Eintritt in die Volksschule. Danach soll eine Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre und ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle fünf Jahre erfolgen. Damit Kinder ab der Geburt möglichst gut geschützt sind, sollte bereits die werdende Mutter in jeder Schwangerschaft, bevorzugt in der 27. bis 36. Schwangerschaftswoche, geimpft werden. (red/APA)