Intelligentes Pflaster soll bei Herzinsuffizienz helfen

© WiGEV / Bubu Dujmic

Eine Medizininnovation wird jetzt in der Klinik Favoriten in Wien erprobt. Ein intelligentes Pflaster ermöglicht das Monitoring der Gewebsflüssigkeit bei Menschen mit Herzinsuffizienz.

Die 5. Medizinische Abteilung mit Kardiologie der Klinik Favoriten unter der Leitung von Diana Bonderman testet im Rahmen einer internationalen Studie die Effizienz eines telemedizinischen Pflasters. Dieses misst die Flüssigkeit im Gewebe des Brustkorbs von Patient:innen mit Herzinsuffizienz. Die Erwartungen an das intelligente Pflaster sind hoch. Bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz arbeitet das Herz nicht mehr effektiv genug, um den Körper mit ausreichend Blut zu versorgen. Als Reaktion darauf versucht der Organismus, das Problem durch verschiedene Mechanismen auszugleichen. Dies führt zu einer erhöhten Flüssigkeitsansammlung insbesondere in den Beinen, den Knöcheln und in der Lunge. Diese Wassereinlagerungen können zu Symptomen wie Atemnot, Schwellungen, Gewichtszunahme und erhöhtem Blutdruck führen. Darüber hinaus erhöhen sie das Risiko für Komplikationen wie Lungenödeme und Nierenprobleme.

Die laufende Kontrolle von Wassereinlagerungen ist daher ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Herzinsuffizienz, um Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Ein intelligentes Pflaster ermöglicht nun das Monitoring der Gewebsflüssigkeit. „Das telemedizinische Pflaster ist ungefähr so groß wie eine Handfläche und wird auf der linken Seite des Brustkorbs angebracht. Von hier werden laufend Radiofrequenzwellen ins Gewebe geschickt und wieder reflektiert. So lässt sich dann der Flüssigkeitsgehalt im Gewebe abschätzen. Und das liefert uns wichtige Daten zur weiteren Therapie der Patient:innen“, sagt Bonderman zur aktuellen Studie. In der Klinik werden die Patient:innen zuerst stationär entwässert. Wieder zuhause wird der Flüssigkeitsstatus einen Monat lang telemedizinisch aus der Ferne überwacht. (red)