APOLLO-Studie

Nach Publikation der APL0406-Studie (Lo Coco et al.) wurde die Kombination von ATRA (All-trans Retinsäure) und ATO (Arsentrioxid) der neue Therapiestandrad für die akute Promyelozytenleukämie (APL) mit Standardrisiko. Hochrisiko-APL (Leukozyten > 10.000) wurde bisher mit Chemotherapie in Kombination mit ATRA behandelt. Die Europäische APOLLO-Studie randomisierte 133 Patient:innen entweder in Arm A mit ATRA-ATO + zwei Dosen Idarubicin, gefolgt von 4 Zyklen ATRA-ATO-Konsolidierung oder in Arm B mit ATRA + Chemotherapie nach dem AIDA-Protokoll, gefolgt von 3 Zyklen Chemotherapie-basierter Konsolidierung. Der geplante primäre Endpunkt war das ereignisfreie Überleben (EFS).

Nach einem medianen Follow-up von 31 Monaten war der unterschied im ereignisfreien Überleben (EFS) signifikant: 89% versus 72% ( p= 0,02). Die Studie konnte keinen signifikanten Unterschied in der Rate an kompletten Remissionen, Frühtodesfällen oder im Gesamtüberleben zeigen.

Fazit: Die APOLLO-Studie konnte eindrucksvoll die Überlegenheit einer fast chemofreien Therapie für die Hochrisiko-APL demonstrieren. Patienten der Standardgruppe konnten im Fall eines Rezidivs erfolgreich mit ATRA-ATO behandelt werden, somit zeigt die Studie keinen Unterschied im Gesamtüberleben. ATRA-ATO wird nun auch bei der Hochrisiko-APL die bisherige Standardtherapie ATRA-Chemo ablösen.