Aufhorchen ließen die Daten der Phase-I-Studie des neuen CAR-T-Zell-Produkts Anitocabtagen autoleucel (Anito-cel), welches – ähnlich wie z.B. Cilta-cel oder Ide-cel – gegen BCMA gerichtet ist und im Falle von rezidivierten/refraktären (RR) multiplen Myelomen (MM) eingesetzt wird bei PI/CD38/IMiD-refraktären, somit triple-refraktären Patient:innen und welches nun gemeinsam mit Kite weiterentwickelt wird (pivotale Phase-2-Studie: iMMagine-1; Phase-3-Studie: iMMagine-3). Neu in diesem Zusammenhang ist das Design des chimären Antigen-Rezeptors (CAR), welcher einen neuen, synthetischen, kompakten, stabilen D-Domain-Binder darstellt und auf diese Weise eine verstärkte CAR-Expression auf der Oberfläche der T-Zelle ermöglicht.
Im Ergebnis der aktuellen Phase-I-Studie beträgt die sCR/CR-Rate 76% bei einer Gesamtansprechrate (ORR) von 100% in der Gruppe von Hochrisiko-Myelom-Patient:innen (n=38 Patient:innen mit extramedullärer Erkrankung [EMD], Hochrisikozytogenetik, höherem Alter ≥65 Jahre). Das überraschende Detail am Rande ist, dass das mediane PFS und OS nach über zwei Jahren Follow-up nicht erreicht wurden (mFU:26,5 Monate; EMD- und nicht-EMD-Patient:innen!) und dies ohne Auftreten von signifikanten Sicherheitsaspekten, ohne verspätete Neurotoxizität wie Fazialisparesen, Parkinsonismus oder Guillain-Barré Syndrome, mit ICANS ≥ Grad 3 in 3% (in DL2) (mit dreifacher Dosis der CAR-T-Zellen in 17%) und mit CRS (≥ Grad 3) in 0% (in DL2) (mit dreifacher Dosis der CAR T Zellen ebenso in 17%) der Fälle.
Fazit: Alles in allem sind das sehr überzeugende Ergebnisse, sodass die zukünftig rekrutierende Studie iMMagine-3 sicherlich überaus interessant werden dürfte.