Das österreichische Biotech-Unternehmen Apeiron Biologics wird für 100 Millionen Euro in die USA verkauft. Vom Deal profitieren viele bekannte Gesichter.
Das US-amerikanische Unternehmen Ligand Pharmaceuticals kauft die österreichische Apeiron Biologics AG für 100 Millionen Euro. Die Apeiron-Aktionär:innen haben durch den Deal Anspruch auf zusätzliche Zahlungen, die von zukünftigen kommerziellen und regulatorischen Ereignissen abhängen, sowie auf bis zu 28 Millionen US-Dollar, wenn die Lizenzgebühren für ein Apeiron-Medikament zur Behandlung von Hochrisiko-Neuroblastomen bestimmte vorher festgelegte Schwellenwert bis 2030 beziehungsweise 2034 überschreiten. Unter den Profiteuren des Deals befinden sich einige bekannte Gesichter: Apeiron-Gründer ist Genetiker Josef Penninger, der laut Firmenbuch noch fast 14 Prozent der Anteile hält. Weitere Anteile halten unter anderem die Familie Bartenstein und die Vienna Insurance Group sowie der ehemalige ÖVP-Gesundheitssprecher und Arzt Erwin Rasinger. Letzterer ist auch Mitglied im Supervisory Board.
Die 2003 gegründete Apeiron hatte 2010 eine weitreichende Vereinbarung mit der britischen Pharmafirma GSK, die jetzt aussteigt. Als Teil der Transaktion hat sich Ligand außerdem verpflichtet, bis zu vier Millionen US-Dollar in die Invios Holding AG, eine Ausgründung von Apeiron, zu investieren. Die Erlöse sollen Invios dabei unterstützen, die Forschung und Entwicklung von drei innovativen Immun-Onkologie-Produkten im Frühstadium zu finanzieren. Apeiron hat Anspruch auf Tantiemen und Meilensteinzahlungen für diese Produkte.
Auch diese Transaktion wird voraussichtlich im Juli 2024 abgeschlossen sein. „Der Verkauf von Apeiron ist auch ein ermutigendes Signal für die gesamte österreichische Biotechnologiebranche und unterstreicht das große Potenzial der forschenden Biotechnologie-Unternehmen in Österreich“, kommentierte Peter Llewellyn-Davies, CEO von Apeiron. Die Übernahme durch Ligand stelle zudem „einen der größten Exits eines privaten österreichischen Biotech-Unternehmens in den vergangenen Jahren dar“. (kagr)