Die Arzneimittelbehörden EMA und FDA erteilen einem Arzneimittel eine Zulassung, das Änderungen für Allergiker:innen bringen soll.
Für Allergiker:innen soll es bald eine bessere Notfalltherapie geben: Sowohl die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) als auch die US-FDA machen den Weg frei für einen Epinephrin-Nasenspray. Bisher gab es das Medikament nur zum injizieren, berichtet die APA. Haben Betroffene schon einmal ein solches akutes, allergisches Problem gehabt, ist das Mitführen von Epinephrin zum Injizieren ein wirksames Gegenmittel.
Der neue Nasenspray soll die Anwendung jedenfalls erleichtern. Im Akutfall wird Epinephrin mit einem Hub in ein Nasenloch gesprüht. Eine zweite Dosis ins gleiche Nasenloch kann laut den US-Angaben erfolgen, wenn die erste Anwendung nicht ausreicht. Bestimmte HNO-Probleme, zum Beispiel Nasenpolypen, können aber die Resorption verringern. Bei der Zulassung machten es sich die Arzneimittelbehörden nicht leicht. Aus ethischen und praktischen Gründen war es der EMA zufolge unmöglich, kontrollierte klinische Studien zur Wirksamkeit bei Menschen mit schweren allergischen Reaktionen durchzuführen.
Deshalb wurde das Medikament an 537 gesunden Menschen (Alter zwischen 19 und 55 Jahren) geprüft. Man verglich das Adrenalin-Nasenspray mit der intramuskulären Injektion von Adrenalin bei der Wirkung auf den Blutdruck und die Herzfrequenz sowie die Effekte bei Aufnahme des Wirkstoffs, Metabolismus und Ausscheidung. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Wirkungen von nasal verabreichtem Adrenalin im Körper mit denen von intramuskulär injizierten Produkten vergleichbar sind”, erklärte die Europäische Arzneimittelagentur. Auch die Nebenwirkungen waren ähnlich: Übelkeit, Kopfschmerzen, Rachenreizungen, Schwindel, aber auch eine rinnende Nase und ähnliche Beschwerden. (APA/red)