Gerade für Beschäftigte im Gesundheitswesen sind diese heißen Tage eine Qual. Denn das Gesundheitswesen ist auf solche Situationen nicht vorbereitet. Und viele Träger haben die Folgen der Klimakrise nicht am Radar.
Das Land Tirol hat in enger Abstimmung mit der Geosphere Austria diese Woche eine Hitzewarnung für die Landeshauptstadt Innsbruck ausgegeben. Die Verantwortlichen betonten, dass vor allem für gesundheitlich geschwächte Menschen hohe Temperaturen zur Gefahr werden könnten. Empfohlen wurde unter anderem der Konsum von ausreichend Wasser und leicht verdaulicher Kost. Viel mehr Tipps gab es nicht. Auch andere Städte kämpfen mit der Hitze.
47.690 Menschen sind nach Expertenschätzungen 2023 in Europa an den Folgen hoher Temperaturen gestorben, dem weltweit wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Die entsprechende Modellierungsstudie unter Leitung des „Barcelona Institute for Global Health“ wurde im Fachblatt „Nature Medicine“ veröffentlicht. Das Team verwendete Mortalitätsdaten des Europäischen Statistikamtes (Eurostat) über 96 Millionen Todesfälle, um die hitzebedingte Sterblichkeitslast im Jahr 2023 für 823 Regionen in 35 europäischen Ländern, darunter auch Österreich, zu schätzen.
Was im Gespräch mit Beschäftigten im Gesundheitswesen immer wieder auffällt, ist dass viele Gesundheitseinrichtungen nicht vorbereitet sind. Klimaanlagen oder andere Kühlsysteme sind in Spitälern und Pflegeeinrichtungen Mangelware. Die Träger haben sie sich beim Bau einfach gespart. Bei alten Gebäuden ist das nachvollziehbar, doch auch bei neuen Einrichtungen fehlen sie. Dort wird oft mit der Infektionsgefahr argumentiert. Besonders Ältere und Personen mit Vorerkrankungen leiden unter den hohen Temperaturen. Und damit natürlich auch viele Patient:innen in den Krankenhäusern, die erstaunlich oft nicht ausreichend klimatisiert sind.
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