Eine aktuelle Schweizer Forschungsarbeit liefert neue Erkenntnisse, die die Diagnose von Depressionen vereinfachen könnten.
Eine neue Gangstudie aus der Schweiz erkennt mit 90-prozentiger Sicherheit eine Depression. Im Zuge ihrer Forschungsarbeiten stellten Wissenschaftler:innen der ETH Zürich und der Ostschweizer Fachhochschule (OST) fest, dass sich das Gangbild bei Erwachsenen mit depressiven Symptomen von demjenigen bei gesunden Personen unterscheidet. “Die Auswertung der ersten Studienphase zeigt, dass ein starker Zusammenhang zwischen der Motorik und der Depression besteht”, erklärte Josef Jenewein, Ärztlicher Direktor der Privatklinik Hohenegg, wo bis Juni 2023 das Gangbild von 60 Patient:innen analysiert wurde. Ihre Daten wurden dann mit einer Kontrollgruppe verglichen, die aus 30 Mitarbeitenden des Departements Gesundheit der OST besteht. Demnach erklären Gangbild, Ganggeschwindigkeit, Schritt- und Geschwindigkeitsvariabilität zusammen mit der Herzfrequenzvariabilität, Exekutivfunktionen und der Hirnaktivität im Gehen zu einem großen Teil die Stärke einer Depression.
Mitte September startet die Privatklinik Hohenegg mit der zweiten Studienphase. Neben den bisherigen gemessenen Parametern werden neu die Kortisol-Werte, Schlafrhythmen und die Tagesaktivität in die Auswertung der Studie einfließen. Die Privatklinik hat es sich zum Ziel gesetzt, die bereits angewandte Bewegungstherapie auszuweiten und die Behandlung von Depressionen auf die individuellen psychischen und körperlichen Probleme der Patient:innen auszurichten. (red)