Im Kontext des Blasenkarzinoms haben Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) an Aufmerksamkeit gewonnen, da sie das Potenzial haben, zytotoxische Wirkstoffe selektiv an Tumorzellen zu liefern, die spezifische molekulare Zielstrukturen exprimieren, und somit einen präziseren und maßgeschneiderten Behandlungsansatz bieten. BL-B01D1 ist ein potenziell first-in-class ADC, das aus einem bispezifischen Antikörper gegen EGFR und HER3 (die beim Blasenkarzinom stark exprimiert werden) besteht.
Ergebnis: Diese Phase-Ib/II-Studie umfasste Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Blasenkarzinom. Insgesamt wurden 32 Patient:innen mit Blasenkarzinom in diese Studie eingeschlossen. Die mediane Anzahl an vorherigen systemischen Behandlungen betrug zwei. Von den eingeschlossenen Patient:innen waren 23 Patient:innen für die Wirksamkeit auswertbar. Die objektive Ansprechrate (ORR) betrug 43,5%, die klinische objektive Ansprechrate (cORR) lag bei 34,8%, die Krankheitskontrollrate (DCR) betrug 91,3%, und das mediane progressionsfreie Überleben (mPFS) betrug 5,5 Monate. Bei Patient:innen, die mit einer Chemotherapie-Linie vorbehandelt waren, betrug die ORR 90%, die cORR lag bei 80%, und das mPFS wurde nicht erreicht. Die häufigsten behandlungsbedingten Nebenwirkungen (TRAEs) waren Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Neutropenie, und Übelkeit. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet.
Fazit: Bei Patient:innen mit vorbehandeltem Blasenkarzinom zeigte das EGFR x HER3 bispezifische ADC ein akzeptables Sicherheitsprofil mit vielversprechender antitumoraler Aktivität. Eine weiterführende Evaluierung ist derzeit im Gange.