Fulminanter Auftakt des ­Österreichischen Onkologie Forums

Am 4. September 2024 trafen sich medizinische Fachexpert:innen aus ganz Österreich gemeinsam mit Vertreter:innen unterschiedlicher Institutionen im Gesundheitswesen zur Auftaktveranstaltung des Österreichischen Onkologie Forums, kurz ÖOF, im Kelsen im Wiener Parlament. Im Zentrum dieses neuen Formats der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) steht die Qualität der Krebsversorgung in Österreich.

Versorgungssituation über ganz Österreich darstellen

Hochkarätige Expert:innen diskutierten über die Stärken und Schwä­chen der Versorgungssituation beim Mammakarzinom in Österreich.

Ziel des ÖOF ist es, die Krebsversorgung in Österreich anhand anerkannter Qualitätsindikatoren aus klinischer Sicht durch Fachexpert:innen umfassend zu beleuchten. Daraus soll ein Monitor entstehen, der die Versorgungssituation bei verschiedenen Krebserkrankungen über ganz Österreich darstellt.
Der erste Workshop fand unter dem Vorsitz von Priv.-Doz.in Dr.in Kathrin Strasser-Weippl und Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Rupert Bartsch statt und war der Versorgungssituation beim Mammakarzinom gewidmet.

Diskussion mit Stakeholder-­Vertreter:innen

Im ersten Teil diskutierten 13 onkologische Behandler:innen aus verschiedenen Regionen Österreichs anhand von 57 Qualitätskriterien den Status quo bei Screening, Dia­gnostik, Behandlung und Pflege, klinischen Studien bis hin zu Palliativmedizin, Rehabi­litation und sozioökonomischen Faktoren. Die Ist-Situation wurde nach Diskussion und Abstimmung pro Kriterium in einem Ampelsystem dargestellt – vieles liegt im grünen Bereich, einiges steht aber auch auf Rot. Die dabei erzielten Ergebnisse dienten als Grundlage für eine anschließende Diskussion mit Stakeholder-Vertreter:innen.

In dieser Podiumsdiskussion standen Themen wie Personalmangel, Überwindung administrativer Hürden bei der Verordnung innovativer Medikamente, österreichweit einheitlicher Zugang zu evidenzbasierter Behandlung, Bedeutung standardisierter Dokumentation, Ausbau der Digitalisierung sowie bessere Vernetzung mit Hausärzt:innen im Zentrum. Deutlich wurde auch auf die äußerst prekäre Situation in Österreich in Bezug auf Unterstützung seitens der öffentlichen Hand bzw. der Krankenhausträger bei klinischen Studien hingewiesen. Am Podium diskutierten:
Dr.in Monika Hackl (Statistik Austria), Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hilbe (OeGHO), Peter Lehner (SVS), Dr. Arno Melitopulos (ÖGK), Dr. Herwig Ostermann (GÖG), Benjamin Riedl, MSc (WIGEV), und Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda (Österreichische Krebshilfe).

Dialog soll intensiviert werden

OeGHO-Präsident Prim. Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll betonte, dass eine State-of-the-Art-­Versorgung in der Onkologie nur durch einen kontinuierlichen Dialog zwischen Fachge­sellschaften und Entscheidungsträger:innen im Gesundheitswesen gelingen könne. Die OeGHO plant, diesen Dialog nun in zahlreichen weiteren Veranstaltungen weiterzuführen und in konkreten Projekten zu vertiefen.