Neues Institut für KI in der biomedizinischen Forschung gegründet

Mit 150 Millionen Euro für die kommenden 12 Jahre leistet die Boehringer Ingelheim Stiftung (BIS) die größte private Forschungsförderung, die es hierzulande je gab. Geleitet wird das Institut, dessen KI-generierter Name AITHYRA ist, vom international renommierten Experten im Bereich Maschine Learning, Michael Bronstein. Der israelische Informatiker hat nach Karrierestationen in Harvard, am MIT und am Imperial College London derzeit eine Professur in Oxford inne.

Schwerpunkt des neuen Instituts ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Bereich der biomedizinischen Forschung. Die BIS will damit dazu beitragen, dass das Potenzial der neuen Technologie für die menschliche Gesundheit optimal ausgeschöpft wird. Bei der Suche der Stiftung nach einem geeigneten Standort und wissenschaftlichen Betreiber konnten die Stadt Wien und die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in einem hochkompetitiven Auswahlprozess überzeugen, wie es in einer Aussendung der ÖAW heißt.

KI- und Life-Sciences-Expert:innen sollen im AITHYRA-Institut auf eine neue Weise eng zusammenarbeiten. So werden KI-Forschende von Anfang an in die biomedizinische Forschung, in Experimente und die Auswertung der Daten miteinbezogen – und nicht wie bisher üblich erst im Anschluss, so die Projektbetreiber. Um das zu gewährleisten, sucht ein hochrangiges internationales Search Committee derzeit nach einer weiteren Person zur Besetzung der biomedizinischen Institutsdirektion als Ergänzung zur KI-Expertise von Bronstein. Angesiedelt wird das AITHYRA-Institut in einem neu zu errichtenden Gebäude am Vienna BioCenter Campus in Wien Landstraße. Es soll damit vom erfolgreichen Life-Sciences-Umfeld universitärer und außeruniversitärer Institute profitieren.

Die für die bauliche Unterbringung notwendigen Mittel werden zu zwei Drittel vom Bund und zu einem Drittel von der Stadt Wien getragen. Man wolle damit die Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes Österreich stärken, so Wissenschaftsminister Martin Polaschek in einer Aussendung