So steht es um unsere Gesundheit

Mehr Ärzt:innen, kürze Wartezeiten sowie eine hohe Versorgungssicherheit sind die wichtigsten Forderungen an die nächste Bundesregierung. Die eigene Gesundheit wird im Vergleich zum Vorjahr etwas besser eingeschätzt, 70 % der Österreicher:innen beurteilen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut. Auch die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem ist leicht im Steigen begriffen, 51 % sind mit der heimischen Gesundheitsversorgung an sich zufrieden (2023: 45 %). Alarmierend ist jedoch die Wahrnehmung einer Zwei-Klassen-Medizin: 8 von 10 Befragten sind überzeugt, dass die Wartezeit auf einen Termin eine Geldfrage ist, und fast jede:r Zweite ist der Meinung, dass nicht alle Patient:innen gleich behandelt werden. So lauteten einige Ergebnisse des Austrian Health Reports 2024/25, der auf einer Umfrage unter 1.013 Österreicher:innen basiert und vom Marktforschungsinstitut IFES im Auftrag von Sandoz präsentiert wurde.

Angemessene Honorierung für Kassenverträge gefordert

Dr.in Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin der Wiener Ärztekammer, sieht unser Gesundheitssystem in den letzten Jahren in einer Abwärtsspirale. Sie stellt klar, dass wir keinen Ärztemangel haben, sondern zu wenig Ärzt:innen im solidarischen Gesundheitssystem. Von der Politik wünscht sie sich, Kassenstellen wieder attraktiver zu machen, um die Wartezeiten zu verkürzen und die Versorgungsqualität für die Patient:innen zu verbessern.

Ein weiteres Thema der Befragung behandelte Österreich als Pharma-Standort, immerhin nimmt fast die Hälfte der Bevölkerung täglich Medikamente ein. Die Menschen möchten, dass diese auch in Österreich hergestellt werden: 89 % der Befragten halten dies für wichtig oder sehr wichtig, bei älteren Personen denken das sogar 98 %. Mehr als drei Viertel wären auch bereit, mehr dafür zu bezahlen. Hier ist ebenso die Politik gefragt, die Rahmenbedingungen durch eine faire Preispolitik zu verbessern und Österreich als Produktionsstandort zu fördern.