Ein Jahr ist es her, dass nach langem Tauziehen die Erstverordnung von Medizinprodukten durch die Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege ermöglicht wurde.
Bei einem Dialogforum der Initiative Wund?Gesund! diskutierten am Dienstag ÖGK-Obmann Andreas Huss, Elisabeth Potzmann, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV) mit den beiden Wund?Gesund!-Sprecher:innen Martina Laschet und Philipp Lindinger sowie Eva Hilger, Chefärztin der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS). Das DGKP-Erstverordnungsrecht war bereits seit langem eine Forderung der Initiative Wund?Gesund!, um die Entwicklung hin zu einer breit eingesetzten modernen Wundmedizin zum Wohle der Patient:innen zu beschleunigen. Einig mit Wund?Gesund!-Sprecherin Martina Laschet zeigten sich die Panel-Teilnehmer:innen: „Im Zentrum muss nun die umfassende Kommunikation, welche Leistung wem erlaubt ist und auch erstattet wird, stehen.“
Huss präsentierte dazu aktuelle Zahlen: „Nach einem Jahr Erstverordnungsmöglichkeit sehen wir eine große Dynamik. Bereits 3.300 Pflegekräfte haben die notwendige Wissensvermittlung absolviert, die von zehn verschiedenen Organisationen durchgeführt werden kann. Direkt in der Versorgung an den Patient:innen haben 270 Pflegekräfte aktiv Erstverordnungen durchgeführt und mit der Kasse rund 6.300 Fälle mit einem Betrag von knapp 500.000 Euro abgerechnet. Ich gehe davon aus, dass diese Entwicklung auch im nächsten Jahr eine steigende Versorgungswirksamkeit aufweisen wird.“
Elisabeth Potzmann ortet eine Entlastung pflegender Angehöriger. Die Verpflichtung zur Fortbildung werde seitens des ÖGKV als Beitrag zu einer hohen Verordnungsqualität positiv gesehen. Nun gelte es, Schritt für Schritt in Zusammenarbeit aller Stakeholder:innen den Umfang des Medizinproduktekatalogs in den Fokus zu rücken. Hilger machte deutlich, dass ein modernes, effizientes und zukunftsorientiertes Gesundheitssystem im Mittelpunkt stehen müsse. „Die Attraktivierung des Berufsbilds DGKP und die Intensivierung von Fortbildungsmaßnahmen ist angesichts der epidemiologischen und demographischen Entwicklungen zu begrüßen. (red)